Mondmission Artemis-1: Den ersten Start der NASA-Riesenrakete SLS live verfolgen

Die Riesenrakete SLS steht kurz vor ihrem ersten Start. Am Montagnachmittag soll sie die Raumkapsel Orion zum Mond schießen. Es gibt mehrere Livestreams.

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Die Riesenrakete SLS mit der Orion-Raumkapsel

(Bild: NASA/Ben Smegelsky)

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Lesezeit: 3 Min.

Die letzten Vorbereitungen für den geplanten Start der Mondmission Artemis-1 der NASA haben begonnen, am Montagnachmittag ab 14:33 soll die Riesenrakete SLS abheben. Der erste Livestream der NASA läuft bereits, die kommentierte Übertragung sollte um 12:30 Uhr beginnen, auch ESA Web TV plant einen Livestream. Außerdem ist die Website online gegangen, auf der man den Status des Orion-Raumschiffs in Echtzeit mitverfolgen können soll, sobald der Start geklappt hat – bislang zeigt die noch keine Daten.

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Seit den frühen Morgenstunden werden die Treibstofftanks der Rakete mit flüssigem Sauerstoff und flüssigem Wasserstoff befüllt, die Freigabe dafür war um kurz nach 7 Uhr MESZ gegeben worden. Beim Wechsel von der langsamen Befüllung zur schnellen Befüllung mit flüssigem Wasserstoff haben die Verantwortlichen festgestellt, dass die Werte an einem Messpunkt unerwartet stark angestiegen sind. Zwar laufe die Befüllung weiter, aber man prüfe gegenwärtig, ob es ein Leck gibt, heißt es von der NASA. Der Countdown läuft weiter. heise online wird über die Vorbereitungen live berichten.

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Die NASA hat den ersten Startversuch nun offiziell abgebrochen. Wie es weitergeht, ist noch unklar. Ein weiteres Startfenster gibt es am Freitag (2. September) und kommenden Montag (5. September) ein drittes.

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Bei dem Problem an der Triebwerkszufuhr handelt es sich, laut US-Medien, um eines, das auch bei der ansonsten erfolgreichen "feuchten Generalprobe" aufgetreten ist und damals letztlich umgangen wurde.

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Der Countdown bleibt weiter angehalten und inzwischen mehren sich die Zweifel daran, dass der Start am Montag noch versucht werden wird. Den Ingenieuren und Ingenierinnen ist es bislang nicht gelungen, beim Treibstoffdurchfluss in das vierte Triebwerk die Menge zu erreichen, die nötig ist. Bislang gibt es kein offizielles Statement der NASA zum weiteren Vorgehen.

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Der Countdown wurde vorübergehend angehalten, um das Problem am Triebwerk untersuchen zu können. Der vermeintliche Riss hat sich derweil als nur oberflächlich herausgestellt.

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Inzwischen wurde auf einem der Tanks auch etwas entdeckt, was unerwartet viel Frost sein könnte. Auch das wird überprüft, berichtet die NASA. Angesichts der bereits eingetretenen Verzögerungen geht man dort nicht mehr davon aus, den Start direkt um 14:33 durchführen zu können. Wie groß die Verzögerung sein wird, ist aber noch unklar. Auch der Beginn des kommentierten NASA-Livestreams verzögert sich.

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Die Verantwortlichen haben einen möglichen Riss an einem der Tanks gefunden und untersuchen das gerade. Der vor dem Start nötige Test an den vier Triebwerken konnte inzwischen bei dreien davon erfolgreich durchgeführt werden, am vierten wird noch gearbeitet.

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Inzwischen wurde die Freigabe zur Betankung der Oberstufe mit flüssigem Sauerstoff gegeben. Derweil werden Tests an der Rakete durchgeführt, die bei der "feuchten Generalprobe" nicht abgeschlossen werden konnten.

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Beide Treibstofftanks sind nun bis oben hin gefüllt.

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Beide großen Treibstofftanks sind inzwischen zu über 90 % befüllt, der Countdown steht bei etwas weniger als 3 Stunden.

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Der Tank für flüssigen Sauerstoff ist inzwischen zu 75 % gefüllt, der für flüssigen Wasserstoff zu 48 %.

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Die Mission mit dem Namen Artemis-1 ist die erste einer ganzen Reihe, mit denen die NASA wieder Menschen auf den Mond bringen will – diesmal auch auf Dauer und nicht nur für kurze Besuche. Der erste Testflug im ambitionierten Artemis-Programm erfolgt jetzt unbemannt, die Orion-Raumkapsel soll mehrere Wochen lang um den Mond kreisen. Danach ist noch ein weiterer unbemannter Start vorgesehen. Auf Artemis-2 sollen dann Menschen um den Mond kreisen und die Crew von Artemis-3 soll dann schon landen. Das ist momentan für Mitte des Jahrzehnts geplant, an dem Zeitplan der NASA gibt es aber erhebliche Zweifel. Die geplante Startfrequenz ist trotzdem deutlich niedriger als beim Apollo-Programm, an das die Vereinigten Staaten damit anknüpfen wollten.

Die für das Artemis-Programm gebaute Riesenrakete SLS ist laut NASA die "stärkste Rakete, die je gebaut worden ist". Sie sei gegenwärtig die einzige, die eine Crew zum Mond fliegen könne. Ihre Entwicklung hat Dutzende Milliarden US-Dollar gekostet, ein einziger Start kostet mindestens 4,1 Milliarden US-Dollar. SpaceX von Elon Musk entwickelt mit dem Starship derzeit eine eigene Riesenrakete, deren Start bald erfolgen soll. Die Kosten dafür dürften deutlich niedriger liegen. Erst vor wenigen Wochen hatte die Ex-Vizechefin der NASA auch deshalb massive Kritik an der US-Weltraumagentur, der Industrie und der Politik geübt. Das Raketenprogramm SLS könnte die NASA in den Ruin treiben, fürchtet Lori Garver.

Die Mondmission Artemis-1 der NASA (13 Bilder)

Auf dem Weg zur Startrampe
(Bild: NASA/Joel Kowsky
NASA/Joel Kowsky)

(mho)