Montag: Hardware- & Konsum-Boom, Bitcoin-Diebstahl, Cloud- & T-Mobile-LĂĽcken
CPU- & GPU-Verkäufe steigen + Überkonsum wegen falscher Versprechen + Eltern von Bitcoin-Dieben verklagt + Lücke in Microsofts Azure + Datenpanne bei T-Mobile
Prozessoren und Grafikkarten verkaufen sich weiterhin prächtig, aber im Zeichen der Energiewende und dem Ruf nach mehr Nachhaltigkeit sind auch Elektroautos, neue Hausdämmung oder Bioschuhe gefragt. Doch muss das alles sein? Umweltfreundlich ist auch, wenn man seine bisherigen Habseligkeiten weiter verwendet, statt sie zu ersetzen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Obwohl das zweite Quartal traditionell eher schwach ist, haben die drei groĂźen Chip-Hersteller Intel, Nvidia und AMD ihre Verkaufszahlen weiter gesteigert. Trotz Chipmangels steigen die Verkaufszahlen von CPUs und Grafikkarten weiter an. Dabei konnte sich Intel als MarktfĂĽhrer behaupten, aber Nvidia baute seine Marktanteile bei Grafikkarten etwas aus.
Diese Konsumkultur zeigt sich auch in anderen Bereichen. Eine Umfrage zur jeweils persönlichen Beteiligung am Schutz des zukünftigen Lebensraums des Menschen zeigt, was die Befragten alles gekauft haben. Neue Elektroautos. Neue Hausdämmung. Neue Bioschuhe. Neue E-Fahrräder. Neue Bambustrinkhalme. Neue Zinkblechgießkannen. Die Kehrseite fehlt, der Müll dahinter. Im Missing Link geht es um Überkonsum und falsche Konsum-Versprechungen: Kaufen Sie kein Elektroauto!
Nicht gekauft, sondern angeblich mit einer Malware Bitcoins entwendet haben vor zwei Jahren britische Jugendliche. Mit einer Zivilklage will ein US-Amerikaner diese rund 16 Bitcoins wiedererlangen. Zum Zeitpunkt des Diebstahls seien die beiden mutmaßlichen Täter noch minderjährig gewesen und hätten bei ihren Eltern gewohnt. Nach dem Verlust von 16 Bitcoins verklagt der Bestohlene deshalb auch die Eltern der mutmaßlichen Diebe.
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Microsofts Cloud-Dienst Azure wurde von keiner Malware heimgesucht, aber bot offenbar eine Sicherheitslücke, durch die Unbefugte vollständigen Zugriff auf die Cloud-Datenbanken der Kunden erlangen konnten. Microsoft hat die Lücke nach eigenen Angaben inzwischen geschlossen, jedoch sollten betroffene Kunden selbst tätig werden, um unerlaubten Zugriff zu unterbinden. Nach dem Cloud-Datenbank-GAU hat Microsoft seine Azure-Kunden deshalb über die gravierende Lücke informiert.
Im Gegensatz zur bislang folgenlos gebliebenen Azure-Lücke wurden beim jüngsten Einbruch in die Server von T-Mobile US über 50 Millionen Kundendaten entwendet. Das System habe es dem Hacker leicht gemacht, erklärt er selbst in einem Schreiben an die Presse. Die Abwehrmechanismen der US-amerikanischen Telekom-Tochter zu knacken, habe ihn nur wenig Mühe gekostet. Der Hacker nutzte eine verheerende Sicherheitslücke für die Datenpanne bei T-Mobile US.
Eine verheerende Entwicklung deutet sich auch in der Coronavirus-Pandemie ab, denn die Zahl der bundesweit auf Intensivstationen behandelten Covid-19-Patienten ist in der vierten Corona-Welle erstmals wieder ĂĽber 1000 gestiegen. Im DIVI-Register-Tagesreport vom Sonntag wurden 1008 Covid-19-Patienten auf Intensivstation gemeldet, 485 davon mussten beatmet werden. Der Tiefstand hatte bei 354 am 22. Juli gelegen. Seither nimmt die Belegung wieder zu, sodass die Zahl der Covid-19-Patienten auf Intensivstationen erneut ĂĽber 1000 steigt.
Auch noch wichtig:
- Auf den nunmehr drei Pilotstrecken in ganz Deutschland sind inzwischen acht Oberleitungs-Lkw mit Hybridantrieb unterwegs. Der Testbetrieb fĂĽr Oberleitungs-Lkw nimmt Fahrt auf, denn weitere sollen folgen.
- Die französische Hauptstadt Paris probt die Verkehrswende und wird größtenteils zur Tempo-30-Zone. Die Metropole will damit weniger Unfälle, weniger Lärm und mehr Platz für Radfahrer verwirklichen. Doch gegen die Verkehrswende gibt es auch Widerstand.
- Heute vor genau 75 Jahren wurde per Verordnung des Militärgouverneurs der französischen Besatzungszone das Land Rheinland-Pfalz gegründet, mit Mainz als Hauptstadt.
(fds)