Montag: Klagepunkte gegen Google gestrichen, Huawei-Verbot teuer für die Bahn

Rückschlag für US-Regierung gegen Google + DB ohne Huawei + E-Mail mit gefälschter Rechnung + BSI stellt Regeln auf + Kontakt zur Raumsonde wiederhergestellt

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Justitia-Skultptur, dazu Text: MONTAG Google-Klage, Huawei-Verbot, Online-Betrug, Software-Lieferkette & Voyager 2

(Bild: Wirestock Images / Shutterstock.com / heise online)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Das US-Justizministerium und mehrere US-Bundesstaaten haben einen Rückschlag erlitten bei ihrem Versuch, die Marktmacht von Google über die Werbebranche zu brechen. Ein US-Richter hat nun mehrere Klagepunkte abgewiesen. Die Bundesregierung wiederum diskutiert darüber, Technik von Huawei zu verbieten, da sie Spionage aus China befürchtet. Für die Deutsche Bahn wäre ein solches Verbot teuer. Laut einem Bericht des Spiegel würde es bis zu 400 Millionen Euro kosten, die DB-Infrastruktur umzustellen. Und Kunden müssen auch dann zahlen, wenn sie auf E-Mails mit gefälschter Rechnung reinfallen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Google dominiert den Online-Werbemarkt mindestens dreifach: durch Google Ads bei Software für Werbetreibende, durch die Reklamebörse Google AdX, und auf Seiten von Webseiten- und App-Betreibern durch den Adserver DFP (Doubleclick for Publishers). Deshalb verklagten die US-Regierung und acht US-Bundesstaaten den Konzern Anfang des Jahres, mit dem Ziel, dessen Marktmacht zu brechen. Google soll seit Jahren den Werbemarkt manipulieren, mögliche Mitbewerber gezielt aufkaufen, und andere Maßnahmen einsetzen, um Wettbewerb in allen Teilen der Online-Werbekette zu verhindern. Doch nun hat der zuständige Richter die Zahl der Vorwürfe deutlich verringert und zahlreiche Anschuldigungen der Generalstaatsanwaltschaften aus der Klage gestrichen. Wettbewerbsverzerrung: US-Richter streicht Anklagepunkte gegen Google zusammen

Die Bundesregierung befürchtet Spionage aus China und diskutiert deshalb darüber, Technik von Huawei zu verbieten. Bereits geplant ist ein Verbot bestimmter Steuerelemente der chinesischen Hersteller Huawei und ZTE in deutschen 5G-Netzen. Der Spiegel berichtet nun mit Berufung auf eine interne Konzernunterlage, dass ein Huawei-Verbot die Deutsche Bahn (DB) Hunderte Millionen Euro kosten könnte. Projekte der Bahn könnten sich um "5 bis 6 Jahre" verzögern, sollte die Infrastruktur kurzfristig getauscht werden müssen. Bis zu 400 Millionen Euro: Huawei-Verbot könnte für Deutsche Bahn teuer werden

Der Geschäftsführer einer Firma erwarb von einem anderen einen Gebrauchtwagen. Am selben Tag schickte der Verkäufer die Rechnung als Anhang einer E-Mail. Zwei Minuten später erhielt der Käufer eine zweite Mail mit einer manipulierten Zahlungsaufforderung. Trotz einiger Unstimmigkeiten in dieser Mail überwies der Käufer den Betrag an die zuletzt erhaltene Kontonummer. Elf Tage später forderte der Verkäufer das bei ihm nicht angekommene Geld ein. Erst dann stellte sich heraus, dass die zweite E-Mail aufgrund eines "Hackerangriffs" von einer unbefugten dritten Person versandt worden war. Die Sache landete vor Gericht. Und das stellte nun fest, der Käufer den vereinbarten Preis auch dann zahlen muss, wenn er ihn bereits an einen Dritten nach Erhalt einer gefälschten E-Mail überwiesen hat. Zugleich hat das Gericht klargestellt, welche Sicherheitsvorkehrungen beim Versand von E-Mails im geschäftlichen Verkehr einzuhalten sind. Urteil: Kunde muss zahlen, wenn er auf E-Mail mit gefälschter Rechnung reinfällt

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) will Unternehmen und die öffentliche Verwaltung dabei unterstützen, Software-Lieferketten besser abzusichern und die Auswirkungen von Sicherheitsdebakeln wie Log4j abzumildern. Die Bonner Behörde hat dazu am Freitag eine Technische Richtlinie (TR) zur Cyber-Resilienz veröffentlicht, in der sie formelle und fachliche Vorgaben für das Konzept Software Bill of Materials (SBOM) aufstellt. Zutatenliste: BSI stellt Regeln zum Absichern der Software-Lieferkette auf

Am 21. Juli war der Kontakt der US-Raumfahrtbehörde Nasa mit ihrer Raumsonde Voyager 2 abgebrochen. Fehlerhafte Signale hatten dazu geführt, dass die Antenne der Raumsonde um zwei Grad von der Erde weg ausgerichtet wurde, weshalb die Sonde weder Daten übertragen noch herkömmliche Befehle empfangen konnte. Seitdem ruhte die Kommunikation zur Erde – jetzt konnte sie wiederhergestellt werden, dank "schnellen Denkens" und viel Zusammenarbeit. Raumsonde: Nasa stellt Kontakt zu Voyager 2 wieder her

Auch noch wichtig:

(akn)