Montag: Sony- & Pornhub-Klagen, iOS-WLAN-Bug, Cybergrooming-Film & Bargeld-Hort

Sony gegen DNS-Resolver + Spezieller Netzname killt WLAN in iOS + Bargeld weiter beliebt + Frauen verklagen Pornhub + Filmexperiment zu Kindesmissbrauch

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Münzen auf Tastatur

(Bild: ANDREI ASKIRKA/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

Während Sony per einstweiliger Verfügung die DNS-Auflösung von Domains verbieten will, weil der kleinste der öffentlichen DNS-Resolver Urheberrechtsverletzunger mögliche, bringt ein ungewöhnlicher WLAN-Name Apples iOS-Betriebssystem aus dem Tritt und schaltet die Netzfunktion dauerhaft ab. Bargeld ist weder abgeschaltet noch abgeschafft und trotz wachsendem Trend zur Kartenzahlung weiter beliebt, wird aber vielfach gehortet.

Eine Klage in Kalifornien wirft dem Pornhub-Betreiber vor, mit dem Missbrauch in nicht-einvernehmlichen Sexvideos wissentlich Profit zu erzielen, aber die Firma weist den Vorwurf zurück. In Tschechien wirft hingegen ein erschreckendes Filmexperiment ein Schlaglicht auf Kindesmissbrauch im Internet. Das Wichtigste vom Wochenende in Kürze.

Der kürzlich aus Datenschutzgründen von den USA in die Schweiz immigrierte offene DNS-Resolver-Betreiber Quad9 macht Bekanntschaft mit Europas Urheberrechtsjägern. Sony ist gerichtlich gegen den kleinsten der öffentlichen DNS-Resolver vorgegangen, um den Zugang zu einer Domain zu unterbinden, die per Sharehoster Alben des Musiklabels zugänglich macht. Jetzt hat Sony wegen Urheberrechtsverletzung eine einstweilige Verfügung gegen den DNS-Resolver erwirkt.

Ein ungewöhnlicher WLAN-Name erwirkt dagegen die Abschaltung der Netzfunktion in iOS. Der kuriose Fehler beendet den kompletten WLAN-Stack von Apples Mobilbetriebssystem. Sobald sich ein iPhone mit dem WLAN einer speziellen SSID verbunden hat, lässt sich die WLAN-Komponente des Smartphones nicht mehr aktivieren. Die SSID mit Format-Strings als spezieller Netzname legt die WLAN-Komponente in iOS lahm.

Zur Behebung dieses WLAN-Bugs ist allerdings kein neues iPhone notwendig, sodass man dafür kein Geld zurücklegen muss. Trotzdem horten viele Deutsche Bargeld, obwohl der wachsende Trend zum Bezahlen ohne Scheine und Münzen unverändert groß ist. Die Bundesbank vermutet, dass die Menschen wegen hoher Unsicherheit in der Pandemie Bargeld zu Hause verwahren und vielfach kontaktlos mit Karte oder Online gezahlt haben. Die Beliebtheit von Bargeld ist groß – geschätzt 40 Prozent werden gehortet.

Um Geld geht es auch in der Klage gegen Pornhub-Betreiber Mindgeek. Laut Anwaltskanzlei wird Pornhub vorgeworfen, wissentlich von Videos profitiert zu haben, die Vergewaltigung, sexuelle Ausbeutung von Kindern, Rachepornos, Menschenhandel und andere nicht einvernehmliche sexuelle Inhalte zeigen. Aufgrund dieses Missbrauchs nicht-einvernehmlicher Sexvideos verklagen 34 Frauen die Pornhub-Firma.

Missbrauch ist auch das Thema der Doku "Gefangen im Netz", die in Tschechien ein Schlaglicht auf Kindesmissbrauch im Internet geworfen hat. Im Internet trennen nur wenige Klicks die Täter von ihren potenziellen Opfern – etwa wenn Erwachsene über soziale Netzwerke gezielt Mädchen und Jungen kontaktieren, um beispielsweise an Nacktfotos zu kommen. Die Doku "Gefangen im Netz" ist ein erschreckendes Filmexperiment zu Kindesmissbrauch. Sie kommt in Kürze ins Kino und wird auch online abrufbar sein.

Auch noch wichtig:

(fds)