Montag: Spenden teurer als Vernichtung, Chipkrise verschlimmert sich erst noch

Amazon will Spendenerleichterung + Investitionen helfen Chipkrise verspätet + Mehr gefälschte Impfpässe seit 2G + Coronavac-Zulassung + Rätsel dunkler Materie

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Amazon-Pakete vor einem Haus

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

Retouren online bestellter Waren sollten sinnvoll genutzt werden statt sie einfach zu vernichten. Produktspenden sind aber bislang umsatzsteuerpflichtig. Händler wie Amazon wünschen sich deshalb eine Gesetzesänderung. Eine Änderung der Chipkrise ist ebenfalls wünschenswert, aber bis die Investitionen der Hersteller in Fertigungsanlagen für Besserung sorgen, dürfte es 2022 eher schlimmer werden – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Mitten in der laufenden Rabattschlacht rund um Black Friday und Cyber Monday hat Amazon immer wieder laut werdende Vorwürfe der massenhaften Retourenvernichtung zurückgewiesen. Man versuche, die Produkte wieder anzubieten oder zu spenden. Auf Spenden müsse aber Umsatzsteuer gezahlt werden. Deshalb wünscht sich Amazon von der Ampel-Koalition eine entsprechende Gesetzesänderung, da Spenden von Waren noch immer teurer ist als ihre Vernichtung.

Teurer werden auch elektronische Produkte aufgrund der anhaltenden Chipkrise. Zu den vielen Ursachen gehört ein Mangel an Rohstoffen und Vorprodukten wie Substrate. Fernöstliche Substratzulieferer investieren in Kapazitätserhöhungen, aber bis die neuen Produktionsanlagen in Betrieb gehen, wird es noch etwas dauern. Deshalb wird es mit der Chipkrise erst noch schlechter, bevor es wieder besser wird.

Zu Mangelzeiten sind Fälschungen nicht ungewöhnlich. Die zunehmenden Fälle gefälschter Impfpässe haben aber einen anderen Grund, denn Menschen wollen die 2G-Regeln in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens umgehen. Die Fälschungen sind strafbar und seien teilweise schwer zu erkennen. Allerdings scheitern die Betrüger gefälschter Impfpässe oft am QR-Code.

Anbieter gefälschte Impfpässe zielen auf Ungeimpfte. Viele dieser Menschen wünschen sich "traditionelle Impfstoffe", denn sie vertrauen den neuen Präparaten ohne Langzeiterfahrungen nicht. Mit Vakzinen auf Basis inaktivierter Viren, die in China verbreitet und von der WHO anerkannt sind, könnte die immer noch große Impflücke in Deutschland deutlich reduziert werden. Doch diese stehen für EU-Bürger nicht zur Verfügung: Warum erhält Coronavac als Covid-19-Impfstoff keine Zulassung?

Wie auch die Langzeiterfahrungen mit Covid-19-Impfstoffen fehlen, gibt es noch immer keine direkten Beobachtungen der sogenannten Dunklen Materie. Wir wissen trotzdem, dass es sie geben muss, und zwar sehr viel davon. Schließlich müssen Sternenhaufen irgendwie zusammen gehalten werden, aber wo steckt diese Masse? Sie sendet offenbar keinerlei Strahlung aus, sie leuchtet nicht, sie verdunkelt auch nichts. Sie macht sich nur anhand ihrer Gravitationswirkung bemerkbar: das Rätsel Dunkle Materie – der unsichtbare Elefant der Kosmologie.

Auch noch wichtig:

  • Russland arbeitet an seinem "souveränen" Internet und verbiegt dafür Zugriffe auf Rootserver. Und weltweite Plattformen lassen private DNS-Inseln entstehen. Das führt zu einem fragmentierten Netz: Regulierungswut und ein Ende des einheitlichen Namensraums.
  • Barbados wird in der Nacht auf Dienstag zur Republik, aber mit einem Westminster-Parlamentssystem. Statt Königin Elisabeth II. wird die bisherige Vizekönigin, Sandra Mason, als erste Präsidentin Staatsoberhaupt. Barbados war ab 1625 (damals unbewohnt) Teil des Britischen Imperiums und ist seit 1966 unabhängig.

(fds)