Moorhuhn bedroht die deutsche Wirtschaft

Eine Unternehmensberatung empfiehlt, das Spaßspiel Moorhuhn auf die schwarze Liste in Firmen zu setzen.

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Von
  • Patrick Brauch

Ein Moorhuhn versetzt die IT-Vorstände deutscher Unternehmen in Angst und Schrecken. Bei der Johnnie Walker Moorhuhnjagd muss der Spieler innerhalb von 90 Sekunden so viele Moorhühner wie möglich abschießen. Die circa 2 Megabyte große Programmdatei wird nun aber allzu gern in Unternehmensnetzwerken an Kollegen verschickt. Presseagenturen sprachen schon von einer Moorhuhn-Sucht unter Angestellten, egal ob bei Mittelständlern oder Großkonzernen. Selbst Gerüchte, das Moorhuhn sei in Wirklichkeit ein trojanisches Pferd, machten schon die Runde -- eine Überprüfung bei c't ergab aber keine Indizien, die den Verdacht bestätigen.

Anscheinend sehen IT-Manager und einzelne Unternehmensberater nun aber die deutsche Wirtschaft gefährdet, wenn sich die Mitarbeiter nicht mehr damit beschäftigen, die Profite der Firmen zu mehren, sondern virtuellen Moorhühnern den Garaus zu machen. Manche Unternehmen sind offensichtlich schon dazu übergegangen, die entsprechenden Dateien von den Festplatten der Angestellten-PCs zu verbannen. Die Unternehmensberatung Mummert + Partner schlägt den Administratoren sogar vor, Dateien wie Moorhuhn.exe auf eine Liste zu stellen, mit der der gesamte E-Mail-Verkehr abgeglichen wird. Flatterte also wieder ein Moorhuhn über den Mailserver, würde die Sendung gestoppt und der Mail-Server vor dem Absturz durch erhöhtes Mail-Aufkommen gerettet. Ob die Ausrottung der ganzen virtuellen Moorhuhn-Gattung der Hebung des Bruttosozialprodukts dient? Auswirkungen auf die Aktienkurse an den Börsen der Welt auf Grund von Moorhuhn-Effekten waren bislang jedenfalls nicht festzustellen. (pab)