Most Epic Fail: Crowdstrike-Präsident nimmt Pwnie Award persönlich entgegen

Elf Pwnie Awards für bemerkenswerte Bugs, Hacks, Exploits oder Fehlleistungen. Crowdstrike gab zu, "schlimm versagt" zu haben.

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Die Pwnie Trophäen.

(Bild: Uli Ries)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Uli Ries

Die Pwnie Awards sind die jährlich vergebenen „Hacker Oscars“ und wurden in diesem Jahr erstmals während der Hackerkonferenz Def Con verliehen und nicht wie gewohnt während der Schwesterkonferenz Black Hat.

Bereits vor der Preisverleihung stand der Sieger in der stets mit viel Häme versehenen Kategorie "Most Epic Fail" fest. Die Jury hinter den Pwnies gab bereits Ende Juli per Tweet bekannt, dass Crowdstrike den Preis für das von der EDR-Software Falcon verursachte, weltweite IT-Fiasko verdient hat. Michael Sentonas, President von Crowdstrike, war vor Ort und nahm den Preis – in diesem Fall nicht das übliche Spielzeug-Pony, sondern eine gut einen Meter hohe, mit einem goldenen Pony gekrönte Trophäe – persönlich entgegen. Er sagte, dass Crowdstrike "schlimm versagt" hat. Er wolle die Trophäe an einem prominenten Platz im Büro aufstellen, sodass alle Crowdstrike-Mitarbeitenden stets erinnert werden.

Crowdstrike bekommt eine besonders große Trophäe.

(Bild: Uli Ries)

Die Jury entschied sich in diesem Jahr, einen der nur unregelmäßig verliehenen Preise für das Lebenswerk (Lifetime Achievement Award) zu vergeben. Der traurige Anlass war der Tod der Hackerin und Gründerin Sophia d‘ Antoine im April dieses Jahres. Sie war Teil des losen Verbunds, der hinter den Pwnie Awards steht. Sichtlich gerührt nahm ihre Schwester Claudia das Pony entgegen.

In der Kategorie "Best Mobile Bug" ging der Preis an einen unbekannten, wahrscheinlich staatlich unterstützten Angreifer, den Kaspersky in der "Operation Triangulation" getauften Untersuchung im vergangenen Jahr beschrieben hat. Den Angreifern gelang es erstmals, eine Hardware-Funktion in Apples iPhone zu attackieren.

Der zweite Saure-Gurken-Preis für die "Lamest Vendor Response" ging an Xiaomi. Das Unternehmen schaltete Teile seiner Infrastruktur, darunter den weltweiten App-Store, ab, um Teilnehmern des Hacker-Wettbewerbs Pwn2Own das Hacken der Xiaomi-Geräte zu erschweren.

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(emw)