Motorola profitiert von anhaltendem Handy-Boom

Der US-Elektronikkonzern Motorola konnte im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs Gewinn und Umsatz stark steigern -- allein der Handy-Absatz stieg um 66 Prozent auf 38,7 Millionen Stück.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der US-Elektronikkonzern Motorola konnte im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs Gewinn und Umsatz stark steigern. Der Nettogewinn kletterte im Jahresvergleich von 479 Millionen US-Dollar (20 Cents pro Aktie) auf 1,75 Milliarden US-Dollar (69 Cents pro Aktie). Der Umsatz stieg von 7,5 Milliarden US-Dollar (unter Herausrechnung der mittlerweile abgespaltenen und an die Börse gebrachten Halbleitersparte Freescale) auf 9,42 Milliarden US-Dollar. Besonders verwies Motorola auf gute Verkäufe seiner Razr-Handys, von denen im Quartal 6,5 Millionen Stück ausgeliefert wurden; den Erfolg möchte der zweitgrößte Handy-Hersteller der Welt nun mit seinem iTunes-Mobiltelefon Rokr wiederholen.

Die Gewinne waren aber nicht alleine auf die erfolgreiche Handy-Sparte zurückzuführen: In den 69 Cents Netto-Gewinn pro Aktie sind etwa 32 Cents pro Aktie enthalten, die durch den Verkauf von Anteilen an Nextel erzielt wurden; insgesamt kamen 39 Cents pro Aktie durch Sondereinkünfte zu Stande. Ähnlich aber wie schon beispielsweise Sony Ericcson oder LG Electronics konnte Motorola den Absatz seiner Handy stark steigern und dabei -- teilweise im Unterschied zur Konkurrenz -- auch Umsatz und Gewinn der Sparte nach oben treiben: Der Umsatz stieg um 41 Prozent auf 5,6 Milliarden US-Dollar, der operative Gewinn der Sparte wuchs von 394 auf 597 Millionen US-Dollar. Insgesamt verkaufte Motorola 38,7 Millionen Mobiltelefone im dritten Quartal, eine Steigerung im Jahresvergleich um 66 Prozent. Der weltweite Handy-Marktanteil von Motorola liegt nun nach eigenen Angaben bei 19 Prozent, eine Steigerung um 5,5 Prozentpunkte gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal.

Die Netzwerksparte von Motorola konnte den Umsatz um 7 Prozent steigern auf 1,6 Milliarden US-Dollar, der operative Gewinn kletterte von 159 auf 269 Millionen US-Dollar. Der Bereich Government and Enterprise Mobility Solutions, zu dem unter anderem Lösungen für die Automobilindustrie und Security-Angebote für Regierungsbehörden zählen, steigerte den Umsatz um 4 Prozent auf 1,6 Milliarden US-Dollar, während der operative Gewinn von 197 auf 180 Millionen US-Dollar zurückging. Zulegen konnte Motorola auch bei der Sparte Connected Home Solutions, die beispielsweise Settop-Boxen für TV über IP-Netze anbietet. Der Umsatz stieg hier um 28 Prozent auf 710 Millionen US-Dollar, der operative Gewinn von 40 auf 59 Millionen US-Dollar.

Nach dem erfolgreichen dritten Quartal rechnet Motorola nun mit einem Umsatz zwischen 10,3 und 10,5 Milliarden US-Dollar im vierten Quartal; der Gewinn soll zwischen 32 und 34 US-Cent pro Aktie liegen. Angesichts der guten Bilanzen, in deren Erwartung der Kurs der Motorola-Aktie bereits im normalen Handel stieg, legte das Papier zu Beginn des nachbörslichen Handels um über 2 Prozent zu.

Umsatz- und Gewinnentwicklung bei Motorola in US Dollar

Quartal Umsatz Nettogewinn/
-verlust
1/00 8.450 Mio. 514 Mio.
2/00 8.800 Mio. 449 Mio.
3/00 9.493 Mio. 598 Mio.
4/00 10.060 Mio. 335 Mio.
1/01 7.752 Mio. -533 Mio.
2/01 7.500 Mio. -759 Mio.
3/01 7.410 Mio. -1.400 Mio.
4/01 7.320 Mio. -1.240 Mio.
1/02 6.181 Mio. -184 Mio.
2/02 6.700 Mio. -2.300 Mio.
3/02 6.370 Mio. 111 Mio.
4/02 7.546 Mio. 174 Mio.
1/03 6.043 Mio. 169 Mio.
2/03 6.163 Mio. 119 Mio.
3/03 6.830 Mio. 116 Mio.
4/03 8.023 Mio. 489 Mio.
1/04 8.561 Mio. 609 Mio.
2/04 8.700 Mio. -203 Mio.
3/04 8.624 Mio. 479 Mio.
4/04 8.840 Mio. 654 Mio.
1/05 8.160 Mio. (*) 692 Mio.
2/05 8.825 Mio. 933 Mio.
3/05 9.420 Mio. 1.750 Mio.
(*) Nach Abspaltung der Halbleiter-Sparte