Motorola will Sparten in Flensburg an Dienstleister auslagern

Erst hat Motorola für Deutschand den Abbau von 900 Stellen angekündigt, jetzt will der Handy-Hersteller in Flensburg die Bereiche Verpackung und Versand einem externen Dienstleister übertragen.

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Von
  • dpa

Motorola will nicht nur 900 Stellen in Deutschland streichen, sondern auch am Standort Flensburg die Bereiche Verpackung und Versand an einen externen Dienstleister übertragen. Die Gewerkschaft IG-Metall will ab Montag Verhandlungen mit dem Unternehmen über einen Sozialplan führen. Die Arbeitnehmervertreter fordern eine Transfergesellschaft und eine davon unabhängige Abfindungsregelung. Nach Angaben eines Unternehmenssprechers am Firmensitz im hessischen Taunusstein will Motorola jedoch am Standort Flensburg festhalten. Die etwa 650 Motorola-Mitarbeiter im Bereich Service, Verpackung und Fracht hoffen auf eine Übernahme durch das neue Unternehmen. Den Namen des Dienstleisters will Motorola erst im Sommer bekannt gegeben. In Flensburg ist in diesem Zusammenhang der Logistikkonzern DHL im Gespräch.

Trotz vieler Höhen und Tiefen der vergangenen Jahre hatte die Handy-Schmiede eine Erfolgsgeschichte in Flensburg geschrieben. 1998 stand hier die modernste Handy-Fabrik in Europa. 1999 wurde die Fertigung massiv ausgeweitet. Hierfür lief die Produktion an sieben Tagen rund um die Uhr, in einem Zwölf-Stunden-Schicht-Modell. In Spitzenzeiten waren im Werk 3000 Beschäftigte tätig. 2003 kam dann mit der Ankündigung von 600 Entlassungen und einer Produktionsverlagerung nach China der erste Rückschlag.

Noch nicht absehbar seien die Folgen für die vielen Leiharbeiter. In guten Zeiten waren 800 bis 1000 Fremdarbeiter in die Produktion mit einbezogen. Bis auf wenige Werkverträge, die noch abgearbeitet werden müssen, sind die Fremdfirmen schon alle raus, berichten Gewerkschaftsvertreter. (dpa) / (jr)