Motorola zeigt erste PowerPC Platform

Auf dem von Mittwoch bis Freitag in London veranstalteten Apple European Developer Forum führte MacOS-Lizenznehmer Motorola mit "Viper" (Codename: "Banana Junior") den Prototypen eines Rechners vor, der sich an den zukünftige

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Auf dem von Mittwoch bis Freitag in London veranstalteten Apple European Developer Forum führte MacOS-Lizenznehmer Motorola mit "Viper" (Codename: "Banana Junior") den Prototypen eines Rechners vor, der sich an den zukünftigen PowerPC-Plattform-Standard hält.

Die PowerPC Platform soll nach dem Willen ihrer Schöpfer Apple, IBM und Motorola sowohl die heutige "Mac-RISC"-Architektur als auch PC-Board-Designs ablösen - und den Anwender in die Lage versetzen, neben MacOS auch andere Betriebssysteme wie etwa Windows NT oder AIX einzusetzen.

Das Motherboard des Viper-Rechners sieht aus wie eine Synthese aus Mac- und PC-Platine: neben drei PCI-Slots bieten sich noch drei ISA-Slots für Erweiterungen an, allesamt befinden sich auf einer Riser Card, die senkrecht aufs Mainboard gesteckt wird. Neben dem obligatorischen SCSI-Controller ist auch ein Adapter für die preiswerten IDE-Platten aufgelötet.

Auch der PowerPC 604e (200 MHz) ist auf dem Board verlötet. Wo Apple gerade angekündigt hat, Prozessoren in Zukunft nur noch auf den bewährten CPU-Karten anzubieten, zieht Motorola bis jetzt die preiswerte Variante vor.

Ein DEC-1012B-Controller sorgt für Fast-Ethernet-Support; zwei DIMM-Slots erlauben die Aufrüstung per EDO-RAM (60 ns, interleaved). Per default kommt der "Viper" mit 256 KByte Second Level Cache. Ausstattungsdetails wie RAM oder Cache werden sich von Modell zu Modell unterscheiden.

Als erster "Mac" verfügt Viper über einen Centronics-Port; erste Druckertreiber hat die Firma GDT Softworks fertig, die mit ihrem Paket "PowerPrint" (zum Anschluß von Druckern mit Parallel-Schnittstelle an den Macintosh) bereits viele Erfahrungen sammeln konnte.

Zwei RS422- und zwei RS232-, also insgesamt vier serielle Schnittstellen, ein ADB-Anschluß für Mac-Tastatur und -Maus sowie zwei PS/2-Ports für PC-Eingabegeräte sollen den Rechner für alle Welten öffnen.

Das passende Mac-Betriebssystem, eine erweiterte Fassung des derzeit entstehenden System 7.6 ("Harmony"), hat Apple bereits in einer Developer Release vorgeführt. Es kommt ohne Macintosh-ROMs aus, und setzt auf Open Firmware auf, einen Standard, der mehrere Betriebssysteme auf einer Plattform unterstützt.

Nähere Infos lesen Sie in der kommenden c\'t-Ausgabe 1/97. (se)