"Rainbox Six Siege": Wer eine Maus auf der Konsole benutzt, wird bestraft

Ubisoft verschärft sein Vorgehen gegen Cheater in "Rainbow Six Siege": Wer sich auf Konsolen mit Maus und Tastatur Vorteile erspielt, bekommt bald mehr Lag.

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(Bild: Ubisoft)

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Ubisoft will gegen Personen vorgehen, die mit Maus und Tastatur die Konsolenfassung von "Rainbow Six Siege" spielen. Dazu hat das Unternehmen ein System namens "Mousetrap" entwickelt, das Maus-Spieler erkennen soll. Bestraft werden sie dann mit zusätzlicher Latenz.

Um mit Maus und Tastatur auf Konsolen spielen zu können, braucht es bestimmte Adapter, die Ubisoft als "Input Spoofing Devices" bezeichnet. Diese Geräte übersetzen die Eingaben von Maus und Tastatur in Gamepad-Inputs, gaukeln der Konsole also vor, Spieler würden wie alle anderen einen Controller benutzen. Für Spieler kompetitiver Mehrspieler-Shooter ist das ein großer Vorteil: Sie genießen die bessere Präzision der Computermaus, ohne auf Konsolen-Features wie Ziel-Assist verzichten zu müssen.

Dazu kommt, dass viele der Adapter mit zusätzlichen Features beworben werden, die Usern weitere unfaire Vorteile verschaffen können. In der Produktbeschreibung des Cronus Zen Controller-Emulators ist etwa die Rede von Anti-Rückstoß, Quickscope, Auto-Sprint und Fast Reload.

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Solche Adapter werden von der Konsole nicht erkannt. Ubisofts Mousetrap-System soll in "Rainbow Six Siege" dennoch merken, wenn jemand mit Maus und Tastatur spielt. Worauf Mousetrap dabei genau achtet, verrät Ubisoft nicht – wohl auch, weil die Hersteller der Input Spoofer diese Informationen nutzen könnten, ihre Geräte besser zu verschleiern.

Laut Ubisoft läuft Mousetrap schon länger im Hintergrund. Die Entwickler wissen eigenen Angaben zufolge bereits, wer wann mit Maus und Tastatur spielt – und hat festgestellt, dass in den oberen Gefilden der Ranglisten deutlich mehr Spoofer vertreten sind als weiter unten. Noch wurden daraus aber keine Konsequenzen gezogen.

Künftig ändert sich das: Wer mit Maus und Tastatur spielt, wird mit Eingabeverzögerung bestraft. Laut Ubisoft ist diese zusätzliche Latenz anfangs gering, wird mit zunehmender Nutzungsdauer aber schlimmer und "definitiv bemerkbar". So soll zwischen den Maus-Nutzern und Gameplay-Spielern das Gleichgewicht wiederhergestellt werden.

Ubisoft gibt in einem Video zu Mousetrap zu bedenken, dass auch Menschen mit Behinderungen Input Device Spoofer verwenden. Diese Spieler sollen nicht benachteiligt werden, verspricht Ubisoft. Nähere Details, wie Menschen mit Behinderungen von Cheatern unterschieden werden, nennt das Unternehmen nicht.

Der Kampf gegen Cheater ist für die Betreiber von kompetitiven Mehrspieler-Titeln ausgesprochen wichtig: Für langfristigen Spielspaß (und damit langfristige Einnahmen) ist ein möglichst faires Ökosystem unerlässlich. Cheater können anderen mit ihren unfairen Vorteilen den Spielspaß verderben und schaden so direkt der Community. Dieses Problem hat nicht nur Ubisoft erkannt: Auch andere Spielefirmen, darunter Activision Blizzard, Riot Games und Electronic Arts, dokumentieren ihr Vorgehen gegen Cheater öffentlich.

Siehe auch:

(dahe)