Mozilla Foundation steigert ihren Jahresumsatz
85 Prozent des 2006 von der Stiftung erwirtschafteten Umsatzes stammt vom Internetdienstleister Google.
Die Mozilla Foundation hat im vergangenen Jahr 66,8 Millionen US-Dollar umgesetzt, das sind 14 Millionen mehr als im Jahr 2005. Das geht aus dem nun vorgelegten Geschäftsbericht (PDF-Datei) hervor. Wie im Vorjahr resultierte mit 61 Millionen US-Dollar der größte Teil aus den Suchfunktionen im Web-Browser Firefox, von denen wiederum der größte Teil von Google stammt, erläutert Mozilla-Chefin Mitchell Baker in ihrem Weblog. Weitere Einnahmequellen seien unter anderem der Mozilla Store und Spenden.
Mozilla sei finanziell gesund, meint Baker, der Umsatz habe die Erwartungen übertroffen. Die Stiftung sei in der Lage, mehr Mitarbeiter anzustellen, mehr Produkte zu entwickeln und andere Projekte zu unterstützen. Die Kosten in Höhe von 19,8 Millionen US-Dollar entfielen im Wesentlichen auf Betrieb und Ausbau der Infrastruktur sowie zu 70 Prozent auf Personalkosten. 2006 waren 90 Mitarbeiter in Voll- oder Teilzeit bei Mozilla beschäftigt, vor allem in Kalifornien, Tokio, Toronto und Paris. Im Oktober kamen Mitarbeiter in Beijing und Neuseeland hinzu, weitere Arbeitsplätze in Europa sind geplant.
Ende 2006 registrierte Mozillla täglich 600.000 Firefox-Downloads und 25 Millionen Update-Anfragen. Rund 1000 Menschen hätten sich an der Entwicklung von Firefox 2 beteiligt, 50 von ihnen als Mozilla-Angestellte. Über das Fehlerberichtssystem hätten 16.000 Nutzer Berichte eingesandt, heißt es in Bakers Blog.
Der FAQ zu dem Geschäftsbericht ist zu entnehmen, dass Google 85 Prozent zum Umsatz beigetragen hat. Das wirft Fragen zur Unabhängigkeit der Foundation auf. In der Antwort darauf heißt es, Mozilla habe vor Abschluss einer Kooperation intensiv mit Google und Yahoo verhandelt, um sicherzugehen, dass es eine strikte Trennung zwischen der Kooperation und den restlichen Aktivitäten gibt. Die Vereinbarung mit Google läuft in einem Jahr aus. Für die Zeit danach böten sich eine Verlängerung, aber auch Alternativen an, heißt es in der FAQ. (anw)