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Mozilla-Jahresbericht: Umsatz stieg, Nutzerzahlen sanken

Daniel Berger
Mozilla-Zentrale

Das Hauptquartier des Firefox-Entwicklers Mozilla in San Francisco.

Die Mozilla-Stiftung steigerte abermals ihren Umsatz dank Partnerschaften mit Google und anderen. Doch die Firefox-Nutzerzahlen sanken – trotz Quantum-Update.

Vor einem Jahr erschien für Firefox das "größte Update aller Zeiten" – Quantum. Trotzdem sind die Nutzerzahlen laut Mozilla seitdem geschrumpft: Im Vergleich zum Vorjahr sank die Anzahl der monatlich aktiven Nutzer von 300 Millionen auf 277 Millionen. Es gibt aber auch eine gute Nachricht: Die Stiftung konnte ihren Umsatz 2017 um 8 Prozent auf 562 Millionen US-Dollar steigern. Das geht aus dem aktuellen Jahresbericht [1] hervor, den Mozilla veröffentlicht hat.

Der Später-lesen-Dienst Pocket, den Mozilla im Februar 2017 als erste "strategische Akquisition" übernommen hatte, brachte Einnahmen in Höhe von 3 Millionen US-Dollar. Das meiste Geld – nämlich 542 Millionen US-Dollar – kam von Google und anderen Suchmaschinen, mit denen Mozilla Partnerschaften geschlossen hat.

In weiten Teilen der Welt ist Google die in Firefox voreingestellte Suchmaschine; in China ist das Baidu. "Wir generieren einen beträchtlichen Umsatz außerhalb der USA", erklärte Mozilla-COO Denelle Dixon [2] gegenüber CNet. Die Partnerschaft mit Yahoo hingegen zerbrach: Die Suchmaschine und Mozilla liefern sich seit Ende 2017 einen Rechtstreit [3], nachdem Mozilla den Vertrag mit Yahoo für die voreingestellte Suchmaschine in den USA gekündigt hatte.

Mozillas Einnahmen stiegen – ebenso aber die Ausgaben. Im Vergleich zum Vorjahr gab die Stiftung 422 Millionen Dollar aus; 2016 waren es 361 Millionen Dollar gewesen. Das entspricht einer Steigerung von fast 17 Prozent.

Teuer war vor allem die Software-Entwicklung, die knapp 253 Millionen Dollar verschlang (2016: 226 Millionen Dollar). Ins Marketing investierte Mozilla 66 Millionen Dollar (2016: 47 Millionen), im Fokus der Werbemaßnahmen stand das große Quantum-Update. Mozilla-Chefin Mitchel Baker bekam 2,3 Millionen US-Dollar. Insgesamt wuchs das Nettovermögen der Mozilla-Stiftung von 426 Millionen auf 514 Millionen US-Dollar.

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(dbe [5])


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[1] https://www.mozilla.org/en-US/foundation/annualreport/2017/
[2] https://www.cnet.com/news/google-firefox-search-deal-gives-mozilla-more-money-to-push-privacy/
[3] https://www.heise.de/news/Mozilla-und-Yahoo-Rechtsstreit-nach-Beendigung-der-Zusammenarbeit-3910745.html
[4] https://www.heise.de/Datenschutzerklaerung-der-Heise-Medien-GmbH-Co-KG-4860.html
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