Mozilla verlässt das Fediverse und schließt die eigene Mastodon-Instanz

Dem Sparplan bei Mozilla fällt Ende dieses Jahres auch die eigene Mastodon-Instanz zum Opfer. Nutzer können Daten und Accounts aber herunterladen und migrieren.

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(Bild: davide bonaldo/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

Mozilla beendet sein Experiment mit der eigenen Mastodon-Instanz und damit auch sein Engagement im offenen Sozialen Netzwerk des Fediverse. Die Instanz Mozilla.social wird am 17. Dezember 2024 abgeschaltet. Mastodon gilt als primäre Alternative zu X (vormals Twitter), nachdem etliche Nutzer den Kurznachrichtendienst nach der Übernahme durch Elon Musk verlassen hatten, weil es ihnen dort zu ungemütlich wurde.

Eine Begründung für das Abschalten der eigenen Mastodon-Instanz gibt es seitens Mozilla nicht, aber es dürfte mit den im Februar dieses Jahres verkündeten großflächigen Veränderungen bei der Mozilla Corporation zusammenhängen. Mozilla wolle sich auf Firefox konzentrieren und Zöpfe abschneiden, hieß es. Dabei wurde auch angekündigt, den Aufwand mit der eigenen Mastodon-Instanz und Investitionen in diesem Bereich zu reduzieren. Jetzt wird es damit also konkret.

Ende 2022 hatte Mozilla noch versprochen, eine frei zugängliche Mastodon-Instanz als Twitter-Alternative einzurichten. Mit einer Instanz im Fediverse sollte es eine "gesunde Social-Media-Alternative" geben. Im Mai 2023 öffnete Mozilla eine Warteliste für die eigene Mastodon-Instanz. Dabei sollte Meinungsfreiheit nicht über allem stehen. Doch die Instanz ist wohl weniger stark gewachsen als erwartet.

Die Mastodon-Instanz Mozillas zählt laut aktueller Fediverse-Statistik im Durchschnitt lediglich 293 monatlich aktive Nutzer und 1290 Nutzer insgesamt. Die größte Mastodon-Instanz (mastodon.social) kommt hingegen auf rund 248.000 monatlich aktive Nutzer und mehr als 2,1 Millionen Nutzer insgesamt. Dabei zählt Mastodon über alle Instanzen und Server fast 7,5 Millionen Nutzer, von denen sich mehr als 807.000 mindestens einmal im Monat im Fediverse herumtreiben.

Mozilla empfiehlt seinen Mastodon-Nutzern, bis 17. Dezember die eigenen Daten herunterzuladen oder auf andere Mastodon-Instanzen umzusteigen. Dafür stellt Mozilla die entsprechenden Anleitungen bereit. Im Gegensatz zu zentralisierten Sozialen Netzwerken, gehen die Daten bei einem offenen Netzwerk wie Mastodon und dem Fediverse nämlich nicht verloren, sollte der Anbieter sein Angebot schließen.

Auch heise online betreibt eine eigene Mastodon-Instanz im Fediverse-Netzwerk (social.heise.de), nachdem Ende 2022 das Chaos bei Twitter regierte und Mastodon stark wachsen konnte. Zwar hat sich das inzwischen in X umgetaufte Twitter als widerstandsfähiger erwiesen als von vielen erwartet, doch hat sich Mastodon gleichzeitig als ernst zu nehmende Alternative etabliert. Das zeigt auch die Bilanz von heise online auf Mastodon nach dem ersten Jahr im Fediverse.

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(fds)