Musikindustrie startet Offensive gegen Urheberrechtsverletzungen in China

Die International Federation of the Phonographic Industry ist gegen die Online-Suchdienstleister Baidu und Sohu vor Gericht gegangen, um "deep links" auf urheberrechtlich geschützte Werke unterbinden zu lassen.

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Der internationale Verband der Musikindustrie IFPI klagt gegen den größten chinesischen Suchmaschinenanbieter Baidu und dessen Konkurrenten Sohu. Beide Unternehmen werden laut Mitteilung beschuldigt, durch direkte Links auf hunderttausende Musikdateien zu Urheberrechtsverletzungen beizutragen. Die IFPI will auch gegen Yahoo China vorgehen, das sich angeblich weigere, die Konsquenzen aus einem gegen ihn im Dezember ergangenen Urteil zu ziehen.

Dieses Urteil eines Gerichts der chinesischen Hauptstadt Beijing, in dem Yahoo China für Copyright-Verletzungen verantwortlich gemacht wird, sieht die IFPI als für die aktuelle Rechtslage maßgeblich an. Gegen Baidu war die Musikindustrie bisher vergeblich vorgegangen. Im Dezember 2007 bestätigte ein Berufungsgericht ein Urteil vom November 2006, laut dem Baidu nicht für Urheberrechtsverletzungen verantwortlich gemacht werden könne.

Im Fall Yahoo China strebt die IFPI eine Durchsetzungsanordnung für das im Dezember 2007 ergangene Urteil an. Dadurch soll Yahoo China gezwungen werden, nicht weiter auf illegale Musikdateien zu verlinken. Die IFPI hatte im Januar führende Manager von Yahoo USA angeschrieben, das 44 Prozent an Yahoo China hält. Sie sollten angesichts der Tatsache, dass die Musikindustrie vielerorts mit Yahoo kooperiert, ihren Einfluss auf das chinesische Unternehmen geltend machen. (anw)