Musikverlag Kobalt: Mehr Einnahmen durch Spotify als iTunes

Ein internationaler Musikverlag hat in Europa erstmals mehr Geld über Spotify eingenommen, als dank iTunes. Erst wenige Monate zuvor hatte iTunes noch klar vor dem Streaming-Dienst aus Schweden gelegen.

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Die bei dem international tätigen Musikverlag Kobalt Music unter Vertrag stehenden rund 6000 Songtexter haben in Europa mehr Geld von Spotify erhalten als von iTunes. Das berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf interne Zahlen, die der Konzern am heutigen Mittwoch veröffentlichen wolle. Demnach haben die Kobalt-Songtexter – darunter etwa Paul McCartney und Lenny Kravitz – im ersten Quartal 2014 in Europa 13 Prozent mehr Geld von Spotifiy erhalten als von iTunes. Im dritten Quartal 2013 hatte iTunes demnach noch 32 Prozent mehr gezahlt, im vierten 8 Prozent. iTunes insgesamt erlebe gerade einen Einbruch, so seien die globalen Verkaufszahlen dort um 13 Prozent zurückgegangen.

Streaming-Dienste wie Spotify werden für die Musikindustrie immer wichtiger.

(Bild: dpa, Britta Pedersen)

Da Kobalt lediglich einer von vielen Publishern ist und andere sich nicht zu den eigenen Zahlen geäußert hätten, bedeute das noch keinen eigenen Trend. Für Kobalt jedenfalls würden Streaming-Dienste wie auch Youtube immer wichtiger, vor allem in Märkten, wo CD-Verkäufe immer schon zu vernachlässigen gewesen seien. Der CEO des Verlags, Willard Ahdritz, habe eingestanden, Einnahmen in den einst bekannten Höhen werde man zwar nicht mehr erreichen, aber "der Trick ist es, drei mal mehr Hörer zu gewinnen". Für die USA gilt der Wechsel demnach aber noch nicht. Dort seien die iTunes-Einnahmen höher gewesen als die, die man über Spotifiy generiere. Das dürfte auch Taylor Swift freuen: Die Künstlerin, die vor allem in den USA erfolgreich ist, hatte ihre Songs öffentlichkeitswirksam von Spotify genommen. (mho)