NAND-Flash-Weltmarkt soll deutlich langsamer wachsen als bisher erwartet
Die Marktforscher von iSuppli haben wegen der US-Immobilienkrise und deren Folgen für das Konsumklima ihre Wachstumsprognose für den NAND-Flash-Speichermarkt deutlich gestutzt.
Statt wie bisher von iSuppli prognostiziert um 27 Prozent, soll der weltweite Umsatz mit NAND-Flash-Speicherbauelementen in diesem Jahr nur noch um 9 Prozent auf 15,2 Milliarden US-Dollar wachsen. 2007 konnten die NAND-Flash-Chiphersteller laut iSuppli Produkte im Wert von 13,9 Milliarden US-Dollar verkaufen; das Wachstum betrug demnach rund 13 Prozent. 2009 erwartet iSuppli dann eine Wachstumsrate von satten 31 Prozent auf 19,8 Milliarden US-Dollar, 2010 hingegen einen um 4 Prozent auf 19,1 Milliarden US-Dollar schrumpfenden Markt.
Fast neun Zehntel (87 Prozent) des NAND-Flash-Umsatzes kassierten 2007 die drei größten Hersteller Samsung (42 Prozent Marktanteil), Toshiba (28 Prozent) und Hynix (17 Prozent). Immerhin bereits halb so viel Marktanteil wie Hynix, nämlich zusammen gut 9 Prozent, erreicht das erst 2005 gegründete Joint Venture IM Flash von Micron (6 Prozent) und Intel (3 Prozent). Intels NOR-Flash-Partner STMicroelectronics kommt bei NAND-Flash immerhin noch auf 2,2 Prozent, dahinter liegen Renesas (1,5 Prozent) und Qimonda (0,1 Prozent).
Vor allem die großen Player im NAND-Flash-Markt investieren zurzeit massiv: Toshiba steckt gemeinsam mit Partner SanDisk mehrere Milliarden US-Dollar in japanische Fabs, auch Samsung und Hynix bauen weiter Produktionskapazitäten auf. Weil NAND-Flash-Speicherchips vor allem in sogenannten Consumer Electronics stecken, zum Beispiel in Speicherkarten für Digicams oder in MP3-Spielern (aber etwa auch in USB-Sticks), hat der private Konsum – und hier vor allem der im Konsum-Mekka USA – großen Einfluss auf den Absatz.
Den US-Privathaushalten bleibt wegen der Immobilienkrise und der drohenden Rezession aber immer weniger Geld zum Ausgeben; darunter wird laut iSuppli das Absatzwachstum von Geräten wie Apples iPods, die in den USA fast Dreiviertel des MP3-Player-Marktes ausmachen, deutlich leiden. Apple werde im Jahr 2008 NAND-Flash-Speicher im Wert von 1,4 Milliarden US-Dollar ordern, was immerhin noch 200 Millionen US-Dollar mehr sind als 2007. Auch der wachsende Absatz von Solid State Disks (SSDs) kann laut iSuppli die weniger stark steigende NAND-Flash-Absatzkurve nicht stützen. Toshiba hat bereits seine Gewinnerwartung reduziert. (ciw)