NASA: Astronomen erstellen erstmals Wolkenkarte eines Exoplaneten

Wissenschaftler ist es erstmals gelungen, eine Wolkenkarte für einen Planeten außerhalb unseres Sonnensystems zu erstellen. Um auf die Verteilung der Wolkenformationen zu schließen, benutzten sie zwei Weltraumteleskope.

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Astronomen ist es mithilfe der Weltraumteleskope Kepler und Spitzer gelungen, erstmals eine Karte der Wolkenformationen eines Exoplaneten zu erstellen. Kepler-7b ist laut dem Jet Propulsion Laboratory geprägt von hohen Wolken im Westen und klarem Himmel im Osten, teilt die NASA mit. Der Exoplanet ist einer der ersten, der inzwischen mehr als 150, die Kepler entdeckt hat. Die Sonde musste inzwischen abgeschaltet werden, aber die übermittelten Daten werden weiter ausgewertet.

So könnte Kepler-7b neben dem Jupiter aussehen.

(Bild: NASA/JPL-Caltech/MIT)

Wie die Wissenschaftler erläutern, registrierte Kepler einen hellen Fleck in der westlichen Hemisphäre des Exoplaneten. Das allein habe aber noch nicht ausgereicht, um zu erkennen, ob dieser Fleck von Wolken oder Hitze stammt. Mit Spitzer wiederum konnte dann die Temperatur des Himmelskörpers gemessen werden. Die liegt demnach zwischen rund 800 und 1000 Grad Celsius und damit angesichts der geringen Entfernung des jupiter-ähnlichen Planeten von seinem Stern (0,06 Astronomische Einheiten) zu kalt, um die Quelle des Lichts zu sein. Stattdessen müsse das Licht des Sterns von Wolken reflektiert werden.

Die Umlaufbahn von Kepler-7b im Vergleich zu der der inneren Planeten unseres Sonnensystems

(Bild: NASA/Eyes on Exoplanets)

Die US-Weltraumagentur, die inzwischen auch unter den Folgen des Finanzierungsstopps in den USA zu leiden hat, nutzt die Gelegenheit, um auf ihr Programm "Eyes on Exoplanets " aufmerksam zu machen. Die Software erlaubt es, die mehr als 900 bislang entdeckten Exoplaneten zu erkunden. Die Software rendert die Himmelskörper in ihrem jeweiligen System, außerdem kann beispielsweise unser Sonnensystem zum Größenvergleich darüber gelegt werden. (mho)