NASA: Marsboden weist große Ähnlichkeit zu Oberböden der Erde auf

Nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde NASA haben erste nasschemische Analysen von Bodenproben ergeben, dass deren Zusammensetzung Oberböden ähnelt, die auf der Erde beispielsweise in den antarktischen Trockentälern vorkommen.

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Von
  • Florian Rötzer

Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat erste Ergebnisse der am Dienstag begonnenen Laborarbeit auf dem Mars bekannt gegeben. In den Bodenproben, die vom Roboterarm der Marssonde Phoenix aufgenommen und dem nasschemischen Labor MECA (Microscopy, Electrochemistry and Conductivity Analyzer) zugeführt worden waren, fanden sich demnach zahlreiche Mineralstoffe. Die Wissenschaftler berichten stolz, man habe damit die erste nasschemische Untersuchung eines Bodens außerhalb der Erde realisiert. 80 Prozent der Analysen seien bereits durchgeführt worden, derzeit "schwimme" man in Daten.

"Der untersuchte Boden scheint von der Zusammensetzung her den Oberböden sehr ähnlich zu sein, die auf der Erde in den antarktischen Trockentälern vorkommen", erklärte Sam Kounaves von der Tufts University, einer der wissenschaftlichen Leiter des Analyseteams. Überrascht gewesen sei man von der hohen Basizität des Bodens, der pH-Werte zwischen 8 und 9 aufweise. Gefunden habe man zudem diverse Komponenten von Salzen, darunter Magnesium, Kalium, Natrium und Chloride. Auch gebe es weitere Hinweise auf Wasser. "Wir fanden eine beträchtliche Anzahl von Nährstoffen und chemischen Substanzen, die für Leben, wie wir es kennen, notwendig sind", sagt Kounaves. "Und ich komme mehr und mehr zu dem Schluss, dass es sich beim Mars nicht um eine fremde Welt handelt, sondern dass der Mars in vielerlei Hinsicht der Erde sehr ähnelt."

Auf Grundlage von weiteren Analysen mit dem Thermal Evolved Gas Analyzer (TEGA), bei dem die entnommenen Bodenproben auf bis zu 1000 Grad Celsius erhitzt werden, sind sich die Wissenschaftler zudem sicher, dass der untersuchte Boden in der Vergangenheit mit Wasser interagiert haben muss. Allerdings könne man noch nicht genau sagen, ob diese Interaktion an Ort und Stelle stattfand, oder ob das Bodenmaterial von Winden in die Region der Landestelle von Phoenix getragen wurde. Ersteres scheint jedoch wahrscheinlicher zu sein: In der vergangenen Woche hatte die NASA erklärt, dass es sich bei den weißen Strukturen, die der Roboterarm von Phoenix bei Grabungen freigelegt hatte, um Wassereis handeln muss. (fr)