NASA-Sonde Dawn: Zwergplanet Ceres ist salziger als erwartet

Der Zwergplanet Ceres hat eine dunkle Oberfläche – mit mysteriösen Flecken. Forscher haben diese hellen Spots untersucht und herausgefunden, dass es sich um riesige Salzvorkommen handelt – größer als auf irgendeiner anderen Oberfläche im Sonnensystem.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 33 Kommentare lesen
NASA-Sonde Dawn: Zwergplanet Ceres ist salziger als erwartet

(Bild: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Der Zwergplanet Ceres besitzt weniger Eis und mehr Salze als erwartet. Das schließen zwei Forscherteams aus Aufnahmen der NASA-Sonde Dawn, die den Zwergplaneten zwischen Mars und Jupiter seit März 2015 umkreist. Die mysteriösen hellen Flecken auf der Ceres-Oberfläche bestehen demnach zum großen Teil aus Salzen.

Der dunkle Zwergplanet besitzt mehr als 130 auffällig helle Flecken, deren Beschaffenheit und Entstehung nicht abschließend geklärt sind. Forscher um Maria Cristina de Sanctis vom italienischen Institut für Astrophysik in Rom haben mit Dawn nun die chemische Zusammensetzung heller Flecken im Occator-Krater auf Ceres untersucht.

Dieser Infrarot-Spektralanalyse zufolge bestehen die Flecken zu einem großen Teil aus Natriumkarbonat mit kleinen Anteilen von Silikatmineralen und Ammoniumkarbonat oder -chlorid, wie die Wissenschaftler im britischen Fachblatt Nature berichten. Der Occator-Krater enthalte damit die größte bekannte Oberflächenablagerung von Natriumkarbonat im gesamten Sonnensystem, heißt es in einem Begleitkommentar.

Dawn nähert sich Ceres (27 Bilder)

Der Krater namens Oxo
(Bild: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA/PSI)

Die Karbonate seien vermutlich durch Wasser aus dem Inneren an die Oberfläche transportiert worden, schreiben die Forscher. Auf der Ceres-Oberfläche ist Wasser nicht stabil und verkocht sofort. Eine Analyse der Kraterformen zeigt aber, dass Ceres weniger Wasser besitzt als erwartet. Bei einem hohen Anteil von Wassereis direkt unter der Oberfläche würden die Einschlagkrater in geologisch vergleichsweise kurzen Zeiträumen langsam zerfließen, erklärt Michael Bland vom US Geological Survey im Fachblatt Nature Geoscience. Viele der beobachteten Krater seien jedoch Milliarden Jahre alt. Die Wissenschaftler schließen daraus, dass Ceres direkt unter der Oberfläche im Mittel nur zu 30 bis 40 Prozent aus Wassereis besteht. Der Rest sei eine Mischung aus Gestein und Salzen.

Einige flache Krater zeigten Anzeichen für ein Zerfließen, dort sei der Wassereisanteil lokal möglicherweise höher. Insgesamt sei auch der geringere Wasseranteil immer noch hoch genug, um die Karbonate entstehen zu lassen und über einen noch nicht genau geklärten Prozess an die Oberfläche zu spülen, heißt es im Begleitkommentar. (mho)