NASA-Sonde Lucy: Sonnenkollektor weiter nicht voll entfaltet, sonst alles normal

Lucy fliegt weiterhin planmäßig in Richtung der Jupiter-Trojaner unterwegs. In der NASA wird noch überlegt, wie es mit Sonnenkollektor weitergehen kann.

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So sollte Lucy eigentlich mehrere Jupiter-Trojaner passieren.

(Bild: Southwest Research Institute)

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Auch zwei Wochen nach dem Start ist einer der beiden Sonnenkollektoren der NASA-Sonde Lucy nicht komplett geöffnet. Nun durchgeführte Tests hätten ergeben, dass der Kollektor lediglich zu 75 bis 95 Prozent ausgefahren sei, teilte die US-Weltraumagentur nun mit. Gegenwärtig werde es von einem Band in Position gehalten, das eigentlich beim Auffalten helfen soll.

Eigentlich hätte er schon kurz nach dem Start in seine finale Position einrasten sollen. Warum das nicht geklappt hat, versuche ein Team noch immer zu ergründen. Parallel dazu berate man über die möglichen Optionen, darunter auch darüber, ob der Sonnenkollektor in seiner gegenwärtigen Position belassen werden kann. Lucy selbst ist derweil stabil im Flugmodus unterwegs und habe erfolgreich mehrere geplante Manöver durchgeführt.

Die nach einem wichtigen Fossil des Menschen-Vorfahren Australopithecus afarensis benannte Sonde Lucy war am 16. Oktober gestartet worden. Während ihrer auf 12 Jahre angelegten Mission soll sie primär die sogenannten Jupiter-Trojaner erforschen. Das sind Asteroiden, die die Sonne auf der Bahn des Jupiters in zwei großen Gruppen stabil umkreisen – eine vor dem Gasriesen, eine hinter ihm. Die primitiven Himmelskörper gelten als Fossilien der Planetenentstehung, über die sich die NASA neue Erkenntnisse erhofft.

Lucy ist die erste Mission überhaupt, die zu den Asteroiden geschickt wird, sieben davon soll sie besuchen: Eurybates, Queta, Polymele, Leucus, Orus, Patroclus und Menoetius. Außerdem soll Lucy auch den Asteroiden Donaldjohanson im Hauptgürtel zwischen Mars- und Jupiterbahn passieren. Der ist nach dem Entdecker des Fossils "Lucy" benannt.

Lucy bekommt ihre Energie von zwei großen Sonnenkollektoren, die auch noch weit entfernt von der Sonne, auf der Jupiterbahn, genügend Strom für den Betrieb der Sonde und der wissenschaftlichen Instrumente liefern sollen. Selbst voll entfaltet, würden das nur etwa drei Prozent der Energie sein, die in der Umlaufbahn der Erde generiert werden können. Die Priorität der Forscher und Forscherinnen dürfte es also sein, das nicht ganz geglückte Auffalten doch noch zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Sollte das angestoßen werden, dann frühestens am 16. November, teilte die NASA noch mit und "alle anderen Systeme funktionieren normal".

(mho)