NASA streamt 4K-Video per Laser zur ISS

Per Laser-Kommunikation sollen 4K-Streams auf kĂĽnftigen Artemis-Missionen zum Mond und zurĂĽck ĂĽbertragen werden. Ein erster Test zur ISS ist gelungen.

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Satellit leitet Lasersignal an ISS

Eine Darstellung, wie das Lasersignal ĂĽber einen Satelliten an die ISS weitergeleitet wird.

(Bild: NASA / Dave Ryan)

Lesezeit: 3 Min.

Ingenieure des Glenn Research Center der US-Weltraumagentur NASA in Cleveland ist es in einem Testaufbau erstmalig gelungen, ein 4K-Video über einen Laser an die internationale Raumstation ISS zu übertragen. Eine Laser-Kommunikationseinrichtung befand sich dabei in einem Flugzeug, von dem aus der Stream über ein terrestrisches Netzwerk weitergeleitet und dann vom Boden aus erneut per Laser an die ISS geschickt wurde. Die NASA testet die neue Kommunikationstechnik vor den Artemis-Mondmissionen, um etwa Live-Videoübertragungen und Bildkommunikation von ihnen zu ermöglichen.

Bisher stützte sich die NASA auf Radiowellen, um Daten ins Weltall und wieder zurückzusenden. Nun setzt die US-Weltraumagentur auf Infrarotlicht bei der Laserkommunikation. Daten können nach Angaben der NASA so etwa 10- bis 100-mal schneller übertragen werden als mit einem herkömmlichen Funksystem.

Die NASA-Forscher des Glenn Research Center setzten für die erste Übertragung eines 4K-Videos an die ISS ein tragbares Laser-Terminal ein, das sie unter ein Pilatus PC-12 Flugzeug schnallten. Von dem Flugzeug, das über dem Eriesee flog, wurden Daten an das Zentrum in Cleveland gesendet. Das Flugzeug diente dabei als Ersatz-Sendestation der ISS. Die per Laserlicht übermittelten Daten wurden dann über ein terrestrisches Netz an eine Testanlage der NASA im US-Bundesstaat New Mexico übertragen. Dort kontrollierten die Wissenschaftler die Laser-Datenübertagung an den etwa 22.000 Meilen entfernten LCRD-Satelliten (LCRD – Laser Communications Relay Demonstration). Der LCRD-Satellit sendete die Daten dann per Laser weiter an die ILLUMA-T-Nutzlast (ILLUMA-T – Integrated LCRD LEO User Modem and Amplifier Terminal) auf der ISS.

"Diese Experimente sind eine enorme Leistung", sagte Dr. Daniel Raible, leitender Forscher des Projekts im Glenn Research Center. "Wir können nun auf den Erfolg des Streamings von 4K-HD-Videos zur und von der Raumstation aufbauen, um unseren Artemis-Astronauten künftige Möglichkeiten wie HD-Videokonferenzen zu bieten, die für die Gesundheit der Besatzung und die Koordination ihrer Aktivitäten wichtig sind."

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Der Testaufbau der Laser-Kommunikation sollte nach Angaben der NASA nicht auf dem Boden erfolgen, sondern unter realen Bedingungen im Weltraum. So können dann auch Fehler besser festgestellt und behoben werden. Die NASA will so sicherstellen, dass die Technik ausgereift ist, bevor sie eingesetzt wird.

Das soll erstmals bei den Artemis-Mondmissionen geschehen, die derzeit jedoch mit Verzögerungen zu kämpfen haben. Die unbemannte Artemis-1-Mission war für 2022 angekündigt, verzögerte sich jedoch um etwa ein Jahr. Artemis 2 wurde wegen Problemen mit der Rakete und dem Raumschiff auf September 2025 verschoben. Die erste geplante bemannte Mondlandung mit Artemis 3 ist derzeit für September 2026 geplant, Artemis 4 für September 2028.

(olb)