NASA will angeblich "hoch spezialisierte" Forscher auf die ISS schicken

Wer auf die ISS will, muss aus einem Astronautenkorps kommen oder viel Geld haben. Künftig könnte es helfen, "hoch spezialisierte" Forschung zu betreiben.

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Alexander Gerst musste auf der ISS ganz verschiedene Experimente betreuen und dafür auf der Erde viel trainieren

(Bild: ESA/NASA)

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Die NASA will wieder Menschen auf die Internationale Raumstation ISS bringen, die hauptberuflich keine Astronauten beziehungsweise Astronautinnen sind, sondern "hochspezialisierte" Forscher und Forscherinnen. Das berichtet das US-Portal Spacenews.

Damit nimmt die US-Weltraumagentur Bezug auf jene sogenannten Nutzlastspezialisten und -spezialistinnen, die an Bord der Space Shuttle mitgeflogen sind, obwohl ihr Spezialgebiet nicht die Raumfahrt war. Forscher könnten an Bord der ISS Versuche oder Experimente durchführen, die auch für die am besten ausgebildeten professionellen Astronauten und Astronautinnen zu kompliziert sind. In einigen Disziplinen könnte Forschung so um das 10- oder gar 100-fache beschleunigt werden, sagt die NASA.

Zwar sei das Astronautenkorps der NASA sehr talentiert und bestehe zunehmend aus Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen, aber es gebe bestimmte Forschungsbereiche, da sei absolutes Spezialwissen nötig. Hier könnten die Personen für einen Zeitraum von 30 Tagen auf die ISS fliegen und die Versuche durchführen. Ein Konzept, das gegenwärtig diskutiert werde, sehe vor, dass sie dabei jeweils mit einem Astronauten beziehungsweise einer Astronautin kooperieren. Nach der Abreise könnten diese die Arbeit dann weiterführen. Die NASA nennt das "Buddy-System" und plant, die Forscher und Forscherinnen auf privaten Flügen zur ISS zu bringen.

Noch seien die Pläne in einem vergleichsweise frühen Stadium, schreibt Spacenews noch. Die NASA wolle jetzt die nötigen Gelder, losgehen solle es mit 10 Millionen US-Dollar im kommenden Jahr. Bis 2028 könnte das Budget demnach auf jährlich 25 Millionen US-Dollar steigen. Der früheste Flug zur ISS im Rahmen des Programms CERISS (Commercially Enabled Rapid Space Science) könnte dann 2026 erfolgen. Sollte das umgesetzt werden, könnte das Programm an die sogenannten Nutzlastspezialisten auf der ISS anschließen. Dabei handelte es sich oft um Mitfliegende, die nicht aus dem Astronautenkorps kamen und vorgeblich für die Nutzlast verantwortlich waren.

(mho)