NEC reduziert seinen Anteil an der Speicherchip-Firma Elpida [Update]

Der japanische Großkonzern NEC trennt sich Stück für Stück von der verlustträchtigen DRAM-Sparte.

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Schlechte Stimmung bei NEC und Elpida: Bis zum 30. September will der japanische Großkonzern seine Anteile an der zurzeit defizitären Speicherchip-Firma Elpida von zurzeit noch 23,84 Prozent auf 13,89 Prozent reduzieren. Nach japanischem Wirtschaftsrecht wird Elpida dann keine mit NEC verbundene Firma mehr sein.

In einer Mitteilung betont NEC, sämtliche Geschätfsbeziehungen zu dem ehemaligen Joint Venture mit Hitachi blieben von den Veränderungen unberührt. Die Anteile sollen über einen Treuhänder an der Börse verkauft werden.

[Update:] Auch Hitachi wird 4 Millionen Elpida-Anteile verkaufen und anschließend statt 23,84 noch 19,7 Prozent von Elpida besitzen. Dann wird Elpida rechtlich gesehen auch keine Hitachi-Tochter mehr sein. Auch Hitachi will die normalen Geschäftsbeziehungen zu Elpida aufrecht erhalten.

Auch NEC selbst und die Elektroniksparte stecken derzeit in den roten Zahlen. Vor allem die stark gesunkenen Speicherchip-Preise machen aber den DRAM-Spezialisten wie auch Infineon, Hynix oder Micron zu schaffen. Diese versuchen, ihre Produkt-Palette zu diversifizieren (Hynix, Infineon und Micron mit Flash-Speicher, Micron auch mit CMOS-Bildsensoren, Infineon noch mit vielen anderen Produkten) oder das Risiko der DRAM-Produktion möglichst auf Partner oder durch Ausgliederung zu verkleinern. Elpida war -- wie etwa auch Inotera -- einzig zum Zweck der Speicherchip-Produktion gegründet worden, weshalb eine Diversifikation nicht unbedingt im Sinne der Mutterfirmen wäre.

Dem Management der DRAM-Hersteller stehen noch schwere Zeiten bevor, denn während die Preise noch immer abrutschen, ist der Umstieg auf 300-mm-Wafer und feinere Strukturen in vollem Gange, zahlreiche neue Chip-Fabriken sind im Aufbau. Elpida selbst baut zurzeit ein riesiges 300-mm-Werk. (ciw)