NIKON 1 J4: Sparmodell für Speedfreaks

Bei den technischen Daten gleicht die neue NIKON 1 J4 ihrer deutlich teureren Schwester Nikon 1 V3 wie ein Ei dem anderen. Trotz mutmaßlich gleichem Sensor und identisch hoher Geschwindigkeit ist die J4 signifikant billiger als die V3.

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Von
  • Sascha Steinhoff

Nikon baut mit der J4 seine Systemkamerafamilie Nikon 1 weiter aus. Die neue Kamera ist technisch der im März vorgestellten V3 sehr ähnlich, sie ist preislich aber deutlich unter der V3 angesiedelt. Die Bildsensoren beider Kameras sind offensichtlich identisch, die J4 zieht sogar bei der maximalen Serienbildrate von 60 Bildern pro Sekunde mit der V3 gleich.

Wer Bilder nachbearbeiten will, kann das Aufnahmeformat von JPEG zu NEF (RAW) umschalten. Nicht nur mit der Serienbildrate, sondern auch bei den kürzesten Verschlusszeiten stellen die Systemkameras mit 1/16.000 s im übrigen das neueste DSLR Flaggschiff Nikon D4s deutlich in den Schatten. Die D4s ist mit elf Bildern pro Sekunde und einer kürzesten Verschlusszeit von 1/8000 s vergleichsweise langsam. Damit liegt die D4s bei der kürzesten Verschlusszeit immer noch auf dem gleichen Level wie die schon 1988 vorgestellte Nikon F-801. Hierbei ist natürlich zu berücksichtigen, dass die Nikon D4s auf einen mechanischen Verschluss setzt, während die Nikon 1 J4 die 1/16.000 s mit einem elektronischen Verschluss erreicht.

Bei der sonstigen Ausstattung bietet die J4 ebenfalls alles, was man von einer modernen Systemkamera erwarten kann, inklusive manueller Eingriffsmöglichkeiten bei der Belichtungssteuerung. Eine Abblendtaste gibt es ebenfalls. Trotz ihres günstigen Preises und der Ausrichtung als Lifestyle-Kamera taugt die J4 also durchaus, um ernsthaft zu fotografieren. Die komplette Liste mit allen Features der Nikon 1 J4 gibt es auf der Nikon-Webseite.

Nikon 1 J4 - Geschwindigkeitswunder zum Sparpreis (8 Bilder)

CMOS-Sensor mit 18,4 Megapixeln

Die Nikon 1 J4 hat einen CMOS-Sensor mit 18,4 Megapixeln im CX-Format (13,2 x 8,8 mm). (Bild: Nikon)

Die unverbindliche Preisempfehlung für das Nikon 1 J4 Kit mit dem 1 NIKKOR VR 10-30 mm liegt derzeit bei 590 Euro. Zum Vergleich: Die Nikon 1 V3 kostet mit dem gleichen Kit-Objektiv 950 Euro, also immerhin 360 Euro mehr. Bei diesem Vergleich ist jedoch zu berücksichtigen, dass nur die V3 einen Multizubehöranschluss besitzt, mit dem ein elektronischer Sucher angeschlossen werden kann. Das klappbare Display der V3 bleibt der J4 ebenfalls vorenthalten.

Während das Gehäuse der J4 im wesentlichen ein Aluquader mit zwei Schlaufen für den Trageriemen ist, hat die V3 eine etwas ergonomischere Form mit einem Griffwulst. Beim Akku gibt es auch geringfügige Unterschiede zwischen der J4 und der V3. Während die V3 mit dem EN-EL20a (7,2 V, 1110 mAh, 8 Wh) ausgeliefert wird, muss sich die J4 mit dem etwas kleineren EN-EL22 begnügen (7,2 V, 1010 mAh, 7,3 Wh).

Das passende Unterwassergehäuse für die J4 gibt es für 800 Euro, der dazugehörige wasserfeste Blitz schlägt mit weiteren 700 Euro zu Buche. Die ohne Objektiv nur 232 Gramm leichte Kamera gibt es in Weiß, Silber, Orange und gebürstetem Schwarz. Das Kit-Objektiv zur J4 ist selbstredend in der gleichen Farbpalette verfügbar. Wer sich für die Kamera interessiert, muss etwas Geduld mitbringen. Laut Nikon soll die J4 erst ab Herbst 2014 in den Läden stehen. (sts)