NOR-Flash-Hersteller SST verkauft sich selbst

Der Finanzinvestor Prophet Equity will den weltweit fünftgrößten Hersteller von NOR-Flash-Speicherchips übernehmen.

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Der nach Spansion, Numonyx, Samsung und Macronix fünftgrößte Hersteller von NOR-Flash-Speicherchips, die US-amerikanische Firma Silicon Storage Technology (SST), soll in den Besitz des Finanzinvestors Prophet Equity übergehen. Letzterer kauft für 2,10 US-Dollar pro Stück alle ausstehenden Aktien des Unternehmens auf – bis auf jene Anteile, die den SST-Managern Bing Yeh und Yaw Wen Hu gehören. Der Übernahmevertrag enthält noch eine "Go-Shop"-Klausel: Sollte sich binnen 45 Tagen noch ein anderer Käufer finden, der mehr zahlen will, kann dieser zuschlagen; Prophet Equity erhält dann eine festgelegte Einmalzahlung.

SST ist ein sogenannter "Fabless"-Chiphersteller, der fertige Wafer von Auftragsfertigern wie TSMC oder Grace Semiconductor kauft; SST hat aber eigene Back-End-Fabs, wo die Chips auf diesen Wafern vereinzelt und in Gehäuse eingebaut werden.

Bing Yeh gehört zu den Gründern der seit 1989 bestehenden Firma SST mit Sitz im kalifornischen Sunnyvale. Von 1979 bis 1981 entwickelte er EEPROM-Chips bei Intel, danach war er unter anderem für Honeywell tätig. SST hat 2008 bei einem Umsatz von 315,5 Millionen US-Dollar rund 40 Millionen US-Dollar Verlust gemacht; das war das vierte Verlustjahr in Folge. Rund 15 Prozent des Umsatzes erzielt SST mit Lizenzgebühren, die andere Firmen für die Nutzung von SST-Techniken zahlen. Im Juni 2009 wechselte Bertrand Cambou, der ehemalige Chef der zurzeit insolventen Firma Spansion, zu SST. (ciw)