Insolvente Firma Spansion fast noch NOR-Flash-Marktführer

Seit Anfang des Jahres genießt das ehemalige AMD-Fujitsu-Joint-Venture Spansion Gläubigerschutz nach Chapter 11, bleibt aber knapp hinter Numonyx führender NOR-Flash-Hersteller.

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Das ehemalige AMD-Fujitsu-Joint-Venture Spansion erweist sich als zäh: Nach Schätzungen der Marktbeobachter von iSuppli sank Spansions Umsatz mit NOR-Flash-Speicherchips vom ersten zum zweiten Quartal 2009 zwar um 5,5 Prozent auf 376 Millionen US-Dollar, doch damit hält sich das seit Anfang 2009 unter Gläubigerschutz stehende Unternehmen noch immer auf dem zweiten Platz dicht hinter dem Intel-STMicroelectronics-Joint-Venture Numonyx. Die neue Nummer 1 im NOR-Flash-Markt legte beim Umsatz um 15 Prozent auf zuletzt 380 Millionen US-Dollar zu und liegt damit sehr knappe 4 Millionen US-Dollar vorn.

Der drittgrößte Marktteilnehmer Samsung kam mit 117 Millionen US-Dollar nur auf etwa ein Drittel des Umsatzes der beiden führenden; als viert- und fünftgrößte NOR-Flash-Produzenten hat iSuppli Macronix (91 Millionen US-Dollar) und Silicon Storage Technology (42 Millionen US-Dollar) ermittelt.

Außer Spansion konnten alle anderen vier Unternehmen ihren Umsatz steigern; Spansion konzentriert sich jetzt auf Embedded-NOR-Flash-Speicher und hat sich aus dem "Wireless"-Markt, also den Chips für Handys und Smartphones, zurückgezogen. Dieses Marktsegment haben die Konkurrenten nun unter sich aufgeteilt.

Spansion hofft, nach der Verschlankung des Unternehmens – unter anderem wurden mindestens 3000 Stellen abgebaut und Werke verkauft – im vierten Quartal die Phase des Chapter-11-Gläubigerschutzes wieder beenden zu können.

Unterdessen sind Spekulationen aufgetaucht, wonach Micron am Kauf von Numonyx interessiert sein soll, um in den NOR-Flash-Markt einzusteigen. Micron betreibt gemeinsam mit Intel das NAND-Flash-Joint-Venture IM Flash Technologies und könnte beispielsweise den Intel-Anteil an Numonyx übernehmen. Numonyx wiederum fertigt auch NAND-Flash, und zwar in der gemeinsam mit Hynix betriebenen Fab im chinesischen Wuxi. Das könnte auch Hynix zupass kommen: Der zweitgrößte DRAM-Hersteller der Welt braucht dringend frisches Kapital und hat bereits die Back-End-Fab in Wuxi abgestoßen.

Hynix/Numonyx sind im NAND-Flash-Markt, der deutlich größer ist als der NOR-Flash-Markt, aber immerhin die Nummer 4 – knapp hinter IM Flash. Micron müsste also einiges an Kapital aufbringen, um zugreifen zu können. Zwar geht es im DRAM-Markt zurzeit aufwärts, doch Micron kämpft ebenfalls mit Verlusten, hat 2008 schon tausende von Stellen abgebaut und Mitte 2009 die Sparte Aptina verkauft. (ciw)