NSA-Computer überfüttert

Die Computersysteme des amerikanischen Nachrichtendienstes NSA haben sich beim Schnüffeln verschluckt.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Die Computersysteme des amerikanischen Nachrichtendienstes NSA haben sich beim Schnüffeln verschluckt. Wie die Behörde am Wochenende bekannt gab, war es zum Anfang der Vorwoche zu einem 72-stündigen Rechnerausfall gekommen. Die Systeme konnten ihre Arbeit erst nach tausenden Techniker-Stunden wieder aufnehmen, wie Telepolis berichtet.

Behördenchef Michael Hayden begründete die Panne damit, dass die NSA-Rechner von der Flut nachrichtendienstlicher Erkenntnisse geradezu "überrollt" worden seien. Die NSA, wegen ihrer Heimlichtuerei in Washington mitunter auch als "No Such Agency" tituliert, hat damit in diesem Monat schon das zweite Computerproblem öffentlich gemeldet. Erst vor kurzem musste sie zugeben, dass die Abfrage amerikanischer Spionagesatelliten am Neujahrstage trotz aller Y2K-Vorbereitungen zusammengebrochen war.

Insider begründen die ungewohnt freizügige Öffentlichkeitsarbeit der NSA mit deren dringendem Bedarf an einem verbesserten Image, um somit der künftigen Kontrolle durch das amerikanische Abgeordnetenhaus zu entgehen. Nach Verärgerung über das NSA-Projekt ECHELON war erst im November ein Gesetz in Kraft getreten, wonach die Behörde dem Kongress gegenüber Rechenschaft über ihre Arbeit ablegen muss. Im Dezember hatte eine Datenschutzorganisation den Geheimdienst wegen ECHELON vor den Kadi gezerrt. (hps)