NVMe-Spezifikation 2.0 integriert Festplatten und Fabric-SSDs

Schnelle SSDs nutzen das NVMe-Protokoll zur Kommunikation mit dem Hostsystem. Version 2.0 des Standards bindet über das Netzwerk angebundene SSDs mit ein.

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Das Standardisierungsgremium NVM Express hat die Version 2.0 des für schnelle SSDs und andere Speichermedien genutzten Kommunikationsprotokolls NVMe freigegeben. Diese Version führt vor allem zwei bislang getrennt entwickelte Versionen zusammen: NVMe oF, die Anbindung von schnellem Speicher über ein Netzwerk (oF steht für over Fabric), ist nun Teil der allgemeinen Spezifikation, die bislang in Version 1.4 vorlag.

Dennoch gibt es eine erneute Aufteilung, welche die gesamte Spezifikation modularer macht: Die Base Specification enthält nun sowohl lokal als auch über das Netz eingebundene SSDs. Dazu beziehen sich SSDs auf mindestens eine Spezifikation aus den Unterbereichen Transport und Befehlssatz, welche jeweils weiter aufgeteilt sind.

Die Transport Specification enthält weitere Details zu NVMe over PCIe, NVMe over RDMA und NVMe over TCP. Die Command Set Specification definiert die klassischen NVMe-Befehle sowie Befehle für Zoned Namespaces (ZNS-SSDs wie die Samsung PM1731a oder Western Digitals DC ZN540) und die neuen Key Value Commands.

Theoretisch ist es nun zudem möglich, eine Festplatte per NVMe einzubinden – ob und, wenn ja, wann ein Hersteller diese Möglichkeit nutzt, ist noch unklar. Zumindest ist die Idee nicht neu: Vor einem Jahr hatte ein Microsoft-Manager vorgeschlagen, Festplatten mit PCIe-Interface auszustatten und per NVMe anzubinden. Das vereinfache das Design, weil die Umsetzung auf SATA entfalle und die Festplatte direkt an der CPU angebunden sei.

Die meisten aktuellen PCIe-SSDs arbeiten mit der NVMe-Version 1.4, manche noch mit 1.3. Version 2.0 verspricht für Nutzer eines Desktop-PCs oder eines Notebooks keinerlei Vorteile, ein Update ist nicht notwendig.

(ll)