Nach 14 Jahren: Micropayment-Dienst Flattr ist Geschichte

Flattr sollte die Art und Weise verändern, wie für Internetinhalte bezahlt wird und eine Alternative zur Werbung sein. Nun ist es damit endgültig vorbei.

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Kleingeld

(Bild: Maliflower73/Shutterstock.com)

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Der Micropayment-Dienstleister Flattr ist nach 14 Jahren weitgehend unbemerkt eingestellt worden. Schon seit ĂĽber einer Woche prangt auf der offiziellen Website des Dienstes nur noch eine Abschiedsbotschaft. Darin heiĂźt es, dass es nun Zeit sei, sich zu verabschieden und den Vorhang zuzuziehen. Flattr selbst wurde demnach bereits im vergangenen Jahr geschlossen, nun folgte mit dem "Anti-adblock Pass" auch ein Angebot, mit dem Inhalte im Internet Geld bekommen sollten, deren Werbung von einem Werbeblocker gesperrt wurden. Das Team von Flattr spricht jetzt von einem kurzen, letzten Kapitel.

Flattr wurde 2010 gegründet und der Öffentlichkeit unter anderem auf der re:publica vorgestellt. Verantwortlich für den schwedischen Dienst war unter anderem der Piratebay-Mitgründer Peter Sunde. Nutzer und Nutzerinnen konnten dem Dienst monatlich eine pauschale Summe zahlen, die dann an Publisher im Internet aufgeteilt wurde, wenn man dann zugehörigen Button angeklickt hat. Dafür wurde die Gesamtsumme am Ende des Monats zu gleichen Teilen auf alle Angebote aufgeteilt, bei denen man das getan hat. Ziel war es, eine finanzielle Anerkennung für Internetinhalte zu etablieren.

Durchgesetzt hat sich das Konzept nie. 2016 hat der Dienst eine Kooperation mit der für den Werbeblocker Adblock Plus verantwortlichen Kölner Firma Eyeo vorgestellt. Beide wollten die Funktionsweise vereinfachen und Ad-Blockern eine Alternative entgegenstellen. Ein Jahr später hat Eyeo Flattr ganz übernommen, um die Bezahlfunktion in die eigenen Produkte einzubauen. Ein Mechanismus zur automatischen Verteilung der Gelder kam später. Aber auch das war offenbar kein Erfolg und dem "Anti-adblock Pass" als letztem Versuch wurde nicht mehr viel Zeit gegeben.

(mho)