Nach Debatten über Verbot: Joe Biden veröffentlicht Wahlkampfvideo auf TikTok

Noch vor einem Jahr wurde in der US-Politik intensiv über ein Verbot von TikTok diskutiert. Jetzt trägt das Team von Joe Biden den Wahlkampf auf die Plattform.

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Smartphone mit Ausschnitt aus dem Wahlkampfvideo (das Dark Brandon-Meme)

Joe Bidens Team verwendet selbst das Meme "Dark Brandon".

(Bild: BongkarnGraphic/Shutterstock.com/heise online)

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Weniger als ein Jahr nachdem sich das Weiße Haus für ein US-Verbot von TikTok ausgesprochen hatte, hat US-Präsident Joe Biden jetzt einen Wahlkampfaccount in Betrieb genommen. Pünktlich zum Super Bowl hat der Account des Teams von Biden und seiner Vizepräsidentin Kamala Harris darauf ein Video eingestellt, in dem der Demokrat Fragen zu dem wichtigsten Sportereignis der USA beantwortet. Das Profilbild des Accounts bezieht sich derweil auf das Meme "Dark Brandon", mit dem Angriffe von Trump-Unterstützern ins Lächerliche gezogen werden. Als Beschreibung steht lediglich "Grows the economy" ("Lässt die Wirtschaft wachsen").

Das Wahlkampfvideo auf der beliebten App unterstreicht die Kehrtwende im Umgang mit dem Dienst des chinesischen Anbieters ByteDance. Noch vor zehn Monaten begrüßte das Weiße Haus ein Gesetz, mit dem ein landesweites Verbot von TikTok ermöglicht würde. Der RESTRICT Act (Risk Information and Communications Technology Act), würde es der US-Regierung erlauben, "gewisse ausländische Regierungen daran zu hindern, in den USA verfügbare technologische Dienste so auszunutzen, dass Risiken für die Daten der Amerikaner und die nationale Sicherheit entstehen", hieß es damals.

Mit dem Gesetzesvorschlag geht es aber seit Monaten nicht weiter und angesichts des an Fahrt aufnehmenden Präsidentschaftswahlkampfs sowie der Beliebtheit von TikTok vor allem bei jungen Menschen dürfte sich der Umgang mit der Plattform weiter ändern. Die Washington Post weist jetzt darauf hin, dass Bidens Regierung dort viel Gegenwind für den Umgang mit dem Krieg im Gazastreifen erfährt. Gleichzeitig haben dem Bericht zufolge einige den Einstieg des Wahlkampfteams auf TikTok herbeigesehnt, dort könnten ihm die Nutzer und Nutzerinnen nun dabei helfen, Trump zu schlagen.

(mho)