Nach IT-Großausfall: Delta Airlines hat Klage gegen CrowdStrike eingereicht
Die Fluglinie hatte besonders unter dem Großausfall am 19. Juli gelitten und verlor eine neunstellige Summe. Die Erfolgsaussichten der Klage sind unklar.
Die Fluglinie Delta Airlines macht Ernst: Sie hat bei einem Bezirksgericht an ihrem Firmensitz im US-Bundesstaat Georgia Klage gegen CrowdStrike eingereicht. Der Grund der Klage ist keine Überraschung, Delta hätte gern Schadenersatz für die Ereignisse rund um den IT-Großausfall am 19. Juli.
Das fehlerhafte Signatur-Update für CrowdStrikes "Falcon"-Sicherheitssoftware hatte die Reisepläne von mehr als einer Million Delta-Kunden durcheinandergebracht und für 7000 Flugstornierungen gesorgt. Die dadurch entstandenen Umsatzeinbußen und die Kosten der Reparaturmaßnahmen möchte man sich nun von CrowdStrike zurückholen. Über 500 Millionen US-Dollar soll der IT-Dienstleister zahlen, wenn es nach den Anwälten der Fluglinie geht. Verantwortlich für das Desaster war ein trivialer Programmierfehler.
CrowdStrike indes winkt ab und wählte in einer Erklärung gegenüber dem US-Sender CNBC deutliche Worte. Die Ansprüche der Fluglinie basierten auf widerlegten Falschinformationen, zeigten Schwierigkeiten beim Verständnis moderner Cybersicherheit auf und spiegelten den verzweifelten Versuch wider, die Schuld abzuwälzen. Delta habe es versäumt, die antiquierte IT-Landschaft zu modernisieren.
Auch Microsoft hatte bereits im August ins selbe Horn geblasen und konstatierte damals, Delta habe im Gegensatz zu Konkurrenten wie American und United Airlines Erneuerungen seiner Systeme verschlafen und die lange Ausfallzeit so selbst verschuldet.
(cku)