Nach Kritik: Klinik-Atlas erhält weiteres Update
Der Klinik-Atlas ist für Transparenz gedacht, erntet aber viel Kritik. Mit einem weiteren Update soll er laut Minister Lauterbach für Laien verständlich werden.
- Marie-Claire Koch
- mit Material der dpa
Bereits kurz nach der Veröffentlichung des Klinik-Atlas Mitte Mai hatte es gerade von den Krankenhäusern viel Kritik gegeben, weitere Kritik kam aufgrund der teils veralteten Datengrundlage von den Landesgesundheitsministern. In wenigen Tagen soll es laut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ein weiteres Update für das Portal geben, das über Leistungen und Behandlungsqualität der rund 1700 Krankenhäuser informiert. Dadurch soll der Klinik-Atlas verständlicher und übersichtlicher werden. "Wir unterziehen den Klinik-Atlas einem umfassenden Update, machen ihn für Patientinnen und Patienten sehr viel leichter verständlich", sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach der "Rheinischen Post".
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Zu komplex fĂĽr Laien
Gleichzeitig wies Lauterbach die Kritik erneut zurück. "Zum großen Teil ist sie unberechtigt. Die verwendeten Behandlungsdaten, hinter denen 16 Millionen Versicherte stehen, stimmen. Wären Daten falsch gewesen, hätte ich den Atlas vom Netz genommen", sagte er. Dennoch habe die Debatte gezeigt, dass der Atlas zu komplex für Laien sei.
Statt wie bisher für 23.000 verschiedene Eingriffe solle die neue Version "zunächst für die 20 wichtigsten Eingriffe zeigen, wie gut welches Haus hier ist". Dazu sollten Gruppen von Krankheiten zusammengefasst werden. Für den Vergleich wird die Zahl der für die jeweilige Behandlung erbrachten Fälle pro Jahr in einer Tacho-Anzeige abgebildet. "Auf diese Weise macht der Klinik-Atlas für alle sichtbar, warum wir eine Krankenhausreform so dringend benötigen. Komplizierte Eingriffe sollten wir nur denjenigen überlassen, die ausreichend Erfahrung haben", sagte Lauterbach.
Im Detail soll der Klinik-Atlas nach Angaben von Lauterbach folgendermaßen funktionieren: "Geführt werden die Patienten auf der Startseite über größere Kacheln mit allgemeinen Begriffen wie zum Beispiel Krebs, Herz oder Knochen und Gelenke. Dahinter fächern wir dann einzelne Erkrankungen und Operationen auf wie Darmkrebs, Brustkrebs, Magenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Bypass- und Stent-Operationen oder den Einsatz von künstlichen Knie- und Hüftgelenken."
(mack)