Nach Phishing-Angriff: Kryptogeldbörse Binance lobt Kopfgeld aus
Unbekannte scheiterten vergangene Woche beim Versuch, Nutzer der Kryptogeldbörse Binance ausplündern. Jetzt loben die Börsenbetreiber ein Kopfgeld auf die Täter aus – 250.000 US-Dollar in eigener Kryptowährung.
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Vergangene Woche konnte die Hongkonger Kryptogeldbörse Binance einen trickreichen Versuch Unbekannter vereiteln, Nutzerkonten leerzuräumen. Nun gehen die Börsenbetreiber in die Offensive und loben ein Kopfgeld im Wert von 250.000 US-Dollar für die erste Person aus, deren Hinweise zur Verhaftung der Täter führen. Das Geld soll der Mitteilung zufolge allerdings nicht in US-Dollar, sondern zum aktuellen Gegenwert in Binance Coin ausgezahlt werden, einem im vergangenen Jahr von der Börse eingeführten Kryptogeldtoken auf der Ethereum-Blockchain. Ein Binance Coin ist zur Stunde rund 8 US-Dollar wert.
Sollten die entscheidenden Hinweise von mehreren Personen eingehen, würde die Belohnung aufgeteilt. Darüber hinaus habe man auch Kryptogeld im Wert von 10 Millionen US-Dollar beiseite gelegt – als Reserve für Kopfgelder, falls es wieder zu ähnlichen Angriffen kommen sollte. Andere Börsen und Kryptogeldfirmen seien eingeladen, sich an einem solchen Kopfgeld-Topf zu beteiligen.
Der Angriff auf Binance fand laut Mitteilung der Börse vergangenen Mittwoch statt: Die Hacker hatten zunächst über offenbar gut gemachte Phishing-Seiten Börsenaccounts abgegriffen und dann ohne Wissen der jeweiligen Nutzer Keys für die Handels-Api eingerichtet. Mit diesen lassen sich Dritt-Anwendungen zum Handel autorisieren. Das nutzen die Täter, um eine Welle von Kauforders für die Währung Viacoin über die gephishten Accounts loszutreten – und diese zeitgleich von eigenen Accounts massiv abzuverkaufen. Der Versuch, die arglosen Binance-Nutzer so auszuplündern, schlug aber fehl: Binance bemerkte eigener Darstellung nach den auffälligen Handel und stoppte die Abhebungen, bevor die Angreifer ihre illegitim erhandelten Coins von der Börse ziehen konnten. (axk)