Nach Sonnensturm Kontrolle verloren: Intelsat gibt Satelliten auf

Nach einem Sonnensturm konnte Intelsat einen geostationären Satelliten nicht mehr steuern. Nun will das Unternehmen nur noch mögliche Schäden verhindern.

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(Bild: NicoElNino/Shutterstock.com)

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Nachdem der luxemburgische Satellitenbetreiber Intelsat infolge eines Sonnensturms die Kontrolle über einen seiner Satelliten verloren hat, wurden inzwischen alle Nutzlasten deaktiviert, um Interferenzen zu vermeiden. Das berichtet das US-Branchenportal Spacenews und ergänzt, dass sich der Satellit mit dem Namen Galaxy 15 bereits aus seinem Orbit bewegt. Bald werde er Umlaufbahnen erreichen, die für andere Satelliten reserviert sind, gestand das Unternehmen demnach ein. Man arbeite eng mit den betroffenen Betreibern zusammen, um die Auswirkungen dieser Durchflüge zu minimieren.

Intelsat hat die Kontrolle Mitte August verloren, hat Spacenews damals berichtet. Als Ursache war ein geomagnetischer Sturm genannt worden, der den Satelliten wohl getroffen hat. Dadurch sei offenbar die Bordelektronik außer Gefecht gesetzt worden, die Nutzlast funktionierte dagegen weiterhin. Intelsat hat damals noch versucht, die Kontrolle über den Satelliten wiederzuerlangen. Das wurde nun aber aufgegeben. Alle Kunden seien inzwischen von dem Satelliten Galaxy 15 auf Galaxy 23 umgezogen worden. Am oder um den 8. Oktober soll dann mit dem Galaxy 33 auch der geplante Nachfolger für den Galaxy 15 gestartet werden.

Galaxy 15 ist ein geostationärer Telekommunikationssatellit, der verschiedene Dienstleistungen für Nordamerika ermöglicht hat. Gestartet wurde er am 13. Oktober 2005 vom Europäischen Weltraumbahnhof in Kourou. Nach besonders starker Sonnenaktivität hatte Intelsat 2010 schon einmal die Kontrolle über den Satelliten verloren, die konnte erst nach mehr als einem halben Jahr zurückerlangt werden. Die Geschichte des Satelliten verdeutlicht also besonders gut die Gefahren von Sonnenstürmen. Angesichts der zunehmenden Technisierung wird unsere Infrastruktur dafür immer anfälliger, nicht nur die im Orbit. Weltraumbehörden planen deswegen Frühwarnsysteme, Mitte des Jahrzehnts soll etwa die ESA-Wächtersonde Vigil Stellung beziehen.

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(mho)