Nach Steam-Ablehnung: Apple reglementiert Remote-Desktop-Apps
Apple will verhindern, dass Remote-Desktop-Apps eigene Software-Läden aufs iPhone schmuggeln. Dies scheint auch der Grund für die Blockade von Steam Link.
Apple hat erstmals Regeln für Remote-Desktop-Apps erlassen. In den aktualisierten App-Store-Richtlinien wird jetzt betont, dass derartige Apps keine eigene Store-Oberfläche für Auswahl und Kauf von Software bereithalten dürfen, die der Nutzer nicht bereits besitzt. Diese Regel gilt speziell für Apps, die eine bestimmte Software oder einen spezifischen Dienst auf iOS-Geräten spiegeln, sie gilt nicht für den allgemeinen Fernzugriff etwa auf einen Windows-PC, wie es bei gängiger Fernwartungs-Software der Fall ist.
Apple will am Verkauf digitaler Inhalte mitverdienen
Die neuen, öffentlich einzusehenden Regeln folgen auf Apples nachträgliche Ablehnung der Steam-Link-App – und scheinen speziell auf derartige Angebote gemünzt. Offenbar störte sich das Unternehmen daran, dass Nutzer über Steam Link in die Lage versetzt werden, neue Spiele vom iPhone aus zu durchstöbern und auch zu kaufen. Für Käufe digitaler Inhalte müssen App-Anbieter stets Apples In-App-Bezahlschnittstelle einsetzen, der iPhone-Hersteller verdient dadurch an jedem derartigen Einkauf mit.
Transaktionen, die "innerhalb der gespiegelten Software stattfinden", müssen aber nicht per In-App-Kaufschnittstelle erfolgen, solange diese "auf dem entfernten Gerät ausgeführt werden", betont Apple zugleich.
Schicksal von Steam Link für iOS unklar
Was die Veröffentlichung dieser neuen Regeln für Steam Link bedeutet, bleibt vorerst offen. Weder von Apple noch von Steam-Betreiber Valve war bislang zu vernehmen, ob die App bald auch für iOS verfügbar ist. Apple hatte Steam Link nach der erst erfolgten Freigabe plötzlich wieder abgelehnt, laut Valve unter Anführung von "Geschäftskonflikten".
Die Steam-Link-App streamt Spiele von einem Windows-PC oder Mac an Mobilgeräte und Smart-TVs, die sich im selben 5-GHz-WLAN oder einem verkabelten Netzwerk befinden müssen. Die Android-Version ist bereits verfügbar, die iOS- und tvOS-Version sollte eigentlich Ende Mai folgen – ist bislang aber nicht erhältlich. (lbe)