Nach Vulkanausbruch: SpaceX will Tonga mit Starlink wieder ins Internet bringen

Tonga ist einen halben Monat nach dem verheerenden Vulkanausbruch weiterhin weitgehend offline. Ein SpaceX-Team in Fidschi will das ändern.

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Zerstörungen in Tonga

(Bild: NZ Defence Force)

Lesezeit: 2 Min.

SpaceX will dabei helfen, den Inselstaat Tonga nach dem verheerenden Vulkanausbruch wieder ans Internet anzuschließen. Dabei waren Mitte Januar mehrere Unterseekabel beschädigt und die Verbindung des Inselstaats zur Außenwelt gekappt worden. Ein Team des US-Raumfahrtunternehmens von Eon Musk sei jetzt in Fidschi dabei, eine Bodenstation aufzubauen, damit Starlink-Antennen in Tonga aufgestellt werden können und eine Verbindung zum Internet herstellen können, teilte die dortige Regierung mit.

Die Bodenstation soll laut lokalen Medienberichten für mindestens sechs Monate betrieben werden und könnte auch den Grundstein dafür liefern, das Satelliten-Internet in Fidschi selbst anzubieten.

Aiyaz Sayed-Khaiyum, der Kommunikationsminister von Fidschi, hat die Anwesenheit des Ingenieursteams öffentlich gemacht. Eine Lizenz für den Betrieb der Bodenstation zum ausschließlichen Zweck der Nothilfe für Tonga wurde laut FBC News am 20. Januar gestellt. Fidschi ist etwa 800 Kilometer von Tonga entfernt, nur die Insel Niue ist noch näher und online. Die von SpaceX jetzt vorangetrieben Katastrophenhilfe wäre nicht die erste ihrer Art: Im vergangenen Jahr wurden nach den verheerenden Überschwemmungen im Westen Deutschlands in einigen Orten Starlink-Antennen installiert.

Um jetzt aber Tonga über Starlink ans Internet anschließen zu können, ist erst die Errichtung einer Bodenstation nötig, die die Satelliten kontaktieren können, während sie mit Antennen in Tonga verbunden sind. Erst wenn alle Starlink-Satelliten auch untereinander kommunizieren können, wäre das nicht mehr zwingend nötig. Die Technik wurde bereits erprobt und soll von neuen Satelliten ab diesem Jahr eingesetzt werden.

Am 14. und 15. Januar ist der Unterwasservulkan Hunga Tonga-Hunga Haʻapai ausgebrochen und produzierte eine immens hohe Aschewolke. Insgesamt kamen in der Folge mindestens fünf Menschen ums Leben, die Inseln Tongas wurden von einer dicken Ascheschicht bedeckt. Viele Gebäude wurden zerstört, teilweise ganze Siedlungen. Erst dieses Wochenende haben heftige Regenfälle einen Teil der Asche weggewaschen. Das Unterseekabel zwischen Tonga und Fidschi wird aktuell repariert, in Tonga selbst haben die Hilfslieferungen zu einem Ausbruch von Covid-19 geführt.

Nachdem es bis zu dem Vulkanausbruch nur einen bestätigten Coronafall in dem Land gegeben hat, infizierten sich zuletzt zwei Hafenarbeiter. Aktuell gibt es sieben bestätigte Fälle und trotz der Aufräumarbeiten wurde ein 14-tägiger Lockdown verhängt, berichtet Stuff aus Neuseeland.

Satellitenaufnahmen der Folgen des Vulkanausbruchs in Tonga (15 Bilder)

(Bild: UNOSAT)

(mho)