Nach Zoozve: Nun auch Namen für einen Quasisatelliten der Erde gesucht

Die Geschichte, wie der Quasisatellit Zoozve seinen Namen erhalten hat, ging vor ein paar Wochen um die Welt. Nun wird ein Name für einen der Erde gesucht.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 6 Kommentare lesen
Plakat für den Wettbewerb: Zu sehen sind Sterne, im Vordergrund mehrere Puzzlestücke eines Asteroiden.

(Bild: IAU)

Lesezeit: 2 Min.

Nach der aufsehenerregenden Geschichte des Quasisatelliten Zoozve der Venus, hat die Internationale Astronomische Union nun einen Wettbewerb ausgerufen, um die Allgemeinheit einen Namen für einen Quasisatelliten der Erde auswählen zu lassen. Das hat die IAU vor wenigen Tagen mitgeteilt, der Wettbewerb läuft noch bis Ende September. Nach dessen Abschluss sollen zehn Finalisten ausgewählt werden, bevor dann bis zum Jahresende eine Abstimmung über den Sieger stattfinden soll. Erhalten soll den dabei ausgewählten Namen dann der Asteroid 2004 GU9, einer der ersten als Quasisatellit identifizierten Asteroiden der Erde. Mit dem Wettbewerb will die für kleine Himmelskörper zuständige Arbeitsgruppe der IAU (WGSBN) auch für die Beschäftigung mit Asteroiden insgesamt werben.

Quasisatelliten oder Quasimonde sind eine spezielle Art von Begleitern von Himmelskörpern, die sie in relativ großen Entfernungen umrunden und dabei hauptsächlich unter dem gravitativen Einfluss jenes Himmelskörpers stehen, den beide zusammen umkreisen – im Sonnensystem also zumeist die Sonne. Obwohl schon länger theoretisch postuliert, sind bisher nur vergleichsweise wenige dieser Objekte bekannt. Ihren Namen tragen sie auch deswegen, weil es von der Oberfläche des einen Himmelskörpers so aussehen kann, als würde es sich um einen Satelliten beziehungsweise Mond handeln. Als überhaupt erster Quasisatellit wurde ein Asteroid ermittelt, der die Venus umkreist und nach einem Missverständnis vor wenigen Wochen offiziell Zoozve getauft wurde.

Verantwortlich für den Namenswettbewerb sind nun jene Personen, die schon für die Benennung von Zoozve verantwortlich waren. Wer einen Vorschlag hat, kann den über ein Formular des Podcasts Radiolab einreichen. Vorschläge müssen in modernem lateinischem Alphabet geschrieben werden und dürfen nicht mehr als 16 Buchstaben umfassen. Außerdem müssen sie – anders als Zoozve – auf eine mythologische Quelle zurückgehen, erlaubt sind auch fiktive Mythen der Gegenwart. Mit der Teilnahme könnten Menschen aus aller Welt nun am Nachthimmel eine Spur hinterlassen. Vorstellbar sind dann auch weitere Wettbewerbe, immerhin sind noch mehr Quasisatelliten der Erde bekannt. Auch für andere Himmelskörper führt die IAU immer wieder solche Wettbewerbe durch.

(mho)