Vorfall mit undichtem Raumanzug: NASA plant 2025 wieder ISS-Außenbordeinsätze
Im kommenden Jahr sollen die NASA-Außenbordeinsätze an der ISS weitergehen. Nach einem Zwischenfall im Juni waren sie gestoppt worden.
Nach einem Zwischenfall mit einem undichten Raumanzug im Juni sollen die Außenbordeinsätze mit Anzügen der NASA an der Raumstation ISS Anfang 2025 weitergehen. Das sagte Bill Spetch, Operations and Integration Manager der NASA, vor wenigen Tagen auf einer Pressekonferenz der NASA. Der richtige Zeitpunkt sei allerdings "eine Frage der Zeit".
Der besagte Zwischenfall ereignete sich am 24. Juni: Für diesen Tag war ein sechseinhalbstündiger Außenbordeinsatz der Astronauten Tracy C. Dyson und Mike Barratt angesetzt, schreibt die NASA in einer kurzen Mitteilung. Eigentlich wollten sie Wartungsarbeiten an der ISS durchführen. Nachdem sie die Tür zur Quest-Luftschleuse geöffnet hatten, bemerkten sie plötzlich, dass Eiskristalle aus dem Service and Cooling Umbilical (SCU) von Dysons Anzug austraten. Das SCU ist ein Schlauch, über den unter anderem die Temperatur der Raumanzüge reguliert wird. Bei der ausgetretenen Flüssigkeit handelte es sich laut NASA um Wasser. Daraufhin wurde der Einsatz umgehend abgebrochen. Ein Schlauch und eine Dichtung seien ausgetauscht worden, berichtet Space.com. Auch der Anzug ist demnach mittlerweile wieder einsatzfähig.
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Das Modell des betroffenen Weltraumanzugs wurde schon in den 1970er Jahren entwickelt und kam in den 1980er-Jahren während des Space-Shuttle-Programms erstmals zum Einsatz. Der Vorfall im Juni war nicht der einzige seiner Art, auch 2022 und 2013 kam es zu Zwischenfällen, bei denen Astronauten Wasser in ihren Helmen bemerkten. Bei einer Neuentwicklung der Anzüge will die NASA künftig auch auf die Privatindustrie setzen. Die russische Raumfahrtbehörde nutzt ein eigenes Modell namens Orlan.
(nen)