Nach zwei Tagen: FBI entsperrt Handy von Trump-Attentäter

Das FBI hat nur zwei Tage nach dem versuchten Attentat auf den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump Zugriff auf das Handy des Schützen. Das teilte die US-Behörde in der Nacht zum Montag mit. Um welches Modell es sich handelt, geht aus der Mitteilung nicht hervor.

Unklar ist zudem, wie das FBI so schnell die Sicherheitsmaßnahmen des Smartphones aushebeln konnte. In der Vergangenheit dauerte es teilweise Wochen oder Monate, bis US-Behörden die Handys von Verdächtigten knacken konnten. Mehrmals hatte das FBI Apple darum gebeten, ein Handy zu entsperren. Apple lehnte das aber stets ab – das Unternehmen wolle auch für das FBI keine Hintertür in seine Handys einbauen.

2016 versuchte das FBI sogar, Apple mit richterlichem Beschluss zum Entsperren zu zwingen. Dazu kam es aber nicht, weil die Sicherheitsbehörde das Handy in der Zwischenzeit anderweitig entsperren konnte. In mindestens einem Fall wurde ein Verdächtigter dazu gebracht, sein Gesicht vor sein iPhone zu halten, um es mit der Funktion Face Unlock freizuschalten.

Brute-Force-Attacke auf PIN

Mit Brute-Force-Methoden lassen sich Handy-PINs je nach Länge innerhalb von Minuten entsperren, allerdings sind Handys grundsätzlich gegen solche Angriffe geschützt. Mehrere Anbieter bauen Geräte, die beim Umgehen solcher Sperren helfen können. Dazu gehört unter anderem die israelische Firma Cellebrite, die auch mit deutschen Behörden zusammenarbeitet.

Einem Bericht von The Verge zufolge haben zunächst FBI-Agenten vor Ort versucht, ins Handy des Trump-Attentäters einzudringen. Nachdem diese Versuche gescheitert waren, sei das Handy in einem FBI-Labor in Quantico im US-Bundesstaat Virginia entsperrt worden.

Die Geschwindigkeit, mit der das FBI das Handy des von Sicherheitskräften getöteten Trump-Attentäters entsperren konnten, ist bemerkenswert. Weil weder Hersteller noch das genaue Modell bekannt wurden, sind Vergleiche mit früheren Fällen allerdings schwierig.

(dahe)