Nanogummipaste ermöglicht faltbare Bildschirme

Japanische Forscher kombinieren organische Transistoren mit OLEDs auf flexiblen Leiterbahnen.

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Displays, die man am Ärmel tragen oder in einen Sofabezug einnähen kann, sollen bald keine Zukunftsmusik mehr sein: Forscher an der Universität Tokio sind einen wichtigen Schritt bei der Schaffung flexibler Anzeigegeräte vorangekommen. Takao Someya, Professor für Elektrotechnik, hat zusammen mit seinem Team ein neues gummiartiges Leitermaterial geschaffen, das organische Leuchtdioden (OLEDs) flexibel mit organischen Transistoren verbinden kann, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Ein solcher Bildschirm lässt sich biegen und falten, ohne dass dies zu Schäden führt.

Someya kombinierte zunächst Kohlenstoffnanoröhrchen mit einer Ionenflüssigkeit, die geladene Moleküle enthält, und ergänzte ein flüssiges Polymer. Daraus wurde dann eine Art Nanogummipaste. Dann folgte der wirklich wichtige Teil: Ein Hochdruckstrahl sorgte dafür, dass sich die Nanoröhrchen im Kunststoff auch gleichmäßig verteilten.

Die Forscher nutzten anschließend eine Druckmaske, um 100 Mikrometer breite Linien des Leiters auf ein Stück Polymer aufzubringen. Dann wurde dieses Anschlussgittermuster verwendet, um die organischen Transistoren und OLEDs miteinander zu verbinden – ein Transistor sprach jeweils einen der OLED-Bildpunkte an. So entstand ein Display, das um bis zu 50 Prozent seiner Originalform gedehnt werden konnte.

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(bsc)