Napster einigt sich mit Musikern (Update)

Die um ihr Überleben kämpfende Musik-Tauschbörse einigt sich mit Dr. Dre und Metallica.

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Von
  • Thorsten Dambeck

Die momentan geschlossene Musiktauschbörse Napster hat sich mit den Hardrockern von Metallica und dem US-Rapper Dr. Dre außergerichtlich geeinigt, ihren Rechtsstreit beizulegen. Die Verfahren gegen Napster waren letztes Jahr als Teil der Offensive der Musikindustrie gegen die Börse gestartet worden. Die Musiker und die Tauschbörse haben sich nun verständigt "von Zeit zu Zeit bestimmtes Material [Napster] zur Verfügung zustellen, wenn ein System etabliert werde, das den Künstlern die Bezahlung ihrer Arbeit gewährleiste", heißt es in einer Mitteilung der Hardrock-Formation.

Besonders Metallica-Drummer Lars Ullrich hatte sich in der Auseinandersetzung hervorgetan, als er einen Protestmarsch zu Napsters Firmensitz in Kalifornien anführte. Nach der gütlichen Beilegung finden die Betreiber der Tauschbörse nun sogar nette Worte für ihre ehemaligen Opponenten: "Metallica haben couragiert, zäh und prinzipientreu ihren Standpunkt vertreten", zitiert Metallica Napsters Interims-Chef Hank Barry.

Die Beilegung des Rechtsstreits mit den Musikern erfolgte einen Tag, nachdem eine US-Bundesrichterin die weitere Schließung der Tauschbörse angeordnet hatte. Napster dürfe erst wieder den Betrieb aufnehmen, wenn sicher gestellt sei, dass copyright-geschützte Musikstücke zu 100 Prozent herausgefiltert werden, entschied Richterin Marilyn Hall Patel. Die Tauschbörse wolle gegen die Auflage Berufung einlegen, teilte Napster nun in einer Stellungnahme mit. Durch neue Technologie sei bereits sicher gestellt, dass urheberrechtlich geschützte Songs zu 99 Prozent aus dem Angebot gefiltert werden. Napster hatte vor rund zehn Tagen das Musikangebot selbst vom Netz genommen, um nach eigenen Angaben eine neue Filter-Software zu installieren. (thd)