Napster setzt auf Werbung und verbrennt weniger Geld

Dem US-amerikanischen Online-Musikdienst sind zwar einige Abonnenten abhanden gekommen, doch sorge der seit Mai in den USA angebotene, kostenlose Streaming-Dienst dafür, dass die operativen Kosten sinken.

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Der US-amerikanische Musikvermieter Napster hat im vergangenen Quartal 28,1 Millionen US-Dollar Umsatz erwirtschaftet und damit 34 Prozent mehr als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Mit dem Ergebnis blieb das Unternehmen knapp über der oberen Kante der Prognose vom Mai. Unterm Strich schreibt Napster weiter rote Zahlen: Im vergangenen Quartal betrug der Verlust 9,6 Millionen US-Dollar. Er liegt damit um 300.000 US-Dollar höher als vor einem Jahr.

Napster-Chef Chris Gorog betont in einer Mitteilung, sein Unternehmen habe einen Rekordumsatz erwirtschaftet, die "Geldverbrennung" reduziert und weise nun eine gesunde Vermögensübersicht auf. Seit Anfang Mai bietet Napster in den USA ein kostenloses, werbefinanzierte Streaming-Angebot an. Dadurch sei die Zahl der unique Visitors um 50 Prozent angestiegen, monatlich weise die Website 60 Millionen Page Impressions auf.

Die neue Geschäftsstrategie hat im vorvorigen Quartal für einen Abonnentenschwund von sieben Prozent geführt, zum Juni-Ende waren es noch ingesamt 512.000 zahlende Kunden inklusive 4000 Studenten. Nimmt man diese aus, ist die Zahl der Abonnenten um 26 Prozent höher als im Vorjahr. Nun strebt der Musikdienstleister an, durch die Werbefinanzierung die Kosten für die Anwerbung neuer Kunden kürzen zu können, dadurch niedrigere Preise zu ermöglichen, um so zu erreichen, dass die bisherigen Kunden erhalten bleiben. Weiter plant der Online-Musikdienst zusammen mit SunCom Wireless ein mobiles Angebot, das kommende Woche im Südosten der USA starten soll.

Für das laufende Quartal erwartet Napster aufgrund der saisontypischen Schwankungen 25 Millionen US-Dollar Umsatz bei einem weiteren Schwinden der operativen Kosten durch das neue, auf Werbung basierende Geschäftsmodell. (anw)