Napstern heißt Musik kaufen

Der Multimedia-Spezialist Roxio will einen Online-Musikdienst aus der Taufe heben und gibt ihm einen berühmten Namen: Napster.

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Von
  • Gerald Himmelein

Der Multimedia-Spezialist Roxio will einen Online-Musikdienst aus der Taufe heben und gibt ihm einen berühmten Namen: Napster. Bis die US-Musikindustrie die Tauschbörse mit dem Katzenlogo Mitte 2001 in Grund und Boden verklagte, war Napster der größte kostenlose Musik-Download-Dienst.

Jetzt soll der Mythos wieder aufleben -- zumindest dem Namen nach. Anlässlich der Produktvorstellung von Easy CD & DVD Creator 6 erwähnte Roxios CFO Elliot Carpenter, man wolle unter dem berühmt-berüchtigten Namen einen kommerziellen Download-Dienst anbieten. Dazu habe der Konzern den Napster-Gründer Shawn Fanning als Berater engagiert.

Roxio hatte Napster im vergangenen November aufgekauft, nachdem das ungeliebte Unternehmen dem Medienkonzern Bertelsmann viel Ärger statt Gewinn einbrachte. Bertelsmann ist immer noch in kostspielige Gerichtsverfahren verwickelt.

Auch wenn einige Medien schon von einer Wiederauferstehung einer Legende schwärmen, wird Napster mit dem alten Dienst nur den Namen gemeinsam haben. Roxio-Finanzchef Carpenter versprach in einem Gespräch mit CNN/Money einen Dienst, der einfach zu bedienen sei, Spaß mache und ein breites Künstlerspektrum zu einem fairen Preis anbiete. Der neue Dienst soll noch in diesem Jahr online gehen.

Was von diesen Versprechen übrig bleibt, wenn das neue Napster dann online geht, bleibt abzuwarten. Bisher hat Roxio nur einen Vertrag mit dem Plattenkonzern EMI. Um mit etablierten Größen wie Listen.com oder Pressplay zu konkurrieren, benötigt Roxio aber Verträge mit allen fünf großen Plattenfirmen, und diese möglichst länderübergreifend -- daran scheitern derzeit die meisten Download-Dienste. (ghi)