Roxio will Napster-Besitztümer kaufen

Der Hersteller von Software fürs CD-Brennen und für digitale Medien sieht Synergien zwischen den eigenen Produkten und den von der Musiktauschbörse entwickelten Techniken.

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Von
  • Jürgen Kuri

Man habe die Software für digitale Medien im Angebot, die sich weltweit am besten verkaufe, wirft sich Roxio in die Brust -- nun wolle man diese Software mit Techniken aufrüsten, die man durch die Übernahme aller Besitztümer der Musiktauschbörse Napster erhalte. Das ist Roxio, Hersteller von CD-Brennsoftware wie Easy CD Creator, WinOnCD sowie Toast, fünf Millionen US-Dollar in bar und 100.000 Bezugsrechte für Roxio-Aktien wert. Die Roxio-Aktien notieren momentan mit 3,38 US-Dollar.

Roxio bekommt, wenn die Transaktion vom Konkursgericht genehmigt wird, auch die Technologie-Patente von Napster; Napster-Verbindlichkeiten gehen dagegen nicht an die ehemalige Abteilung von Adaptec -- auch nicht diejenigen aus laufenden Klagen. "Durch den Napster-Kauf steigern wir unsere Position im Markt für digitale Medien", meinte Roxio-Chef Chris Gorog. Napster Techniken böten Synergien mit Roxio-Produkten, heißt es bei der Firma, ohne nähere Details zu benennen -- die genauen Pläne, die Roxio mit den Napster-Besitztümern hat, sollen in den nächsten Monaten vorgestellt werden.

Vorausgesetzt natürlich, der Deal passiert das Konkursgericht unbeanstandet: Roxio will den Antrag am heutigen Freitag dem Gericht vorlegen. Der Richter hatte im September einen endgültigen Kauf der Pleite gegangenen Musiktauschbörse durch Bertelsmann untersagt; Bertelsmann hatte sich daraufhin aus dem "Abenteuer Napster" endgültig verabschiedet. Ende September hatte es aber bereits erste Gerüchte gegeben, es sei ein neuer Käufer für Napster gefunden worden. (jk)