Neko Health: Spotify-Gründer will nun Körper scannen

Einen "besseren Gesundheitscheck" verspricht Neko. Dafür scannt das schwedische Startup Millionen Datenpunkte des Körpers.

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Stilisierte Darstellung eines menschlichen Körpers als Gitternetzmodell über einem Skelett, überlagert von einer ebenso stilisierten Weltkugel und auf Umlaufbahnen umkreist von Symbolen für Organe und medizinische Geräte.

(Bild: metamorworks/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Es dauert nur ein paar Minuten, dann hat Neko Millionen Datenpunkte eines Körpers gescannt. Die werden mit einer Künstlichen Intelligenz (KI) ausgewertet und der Mensch, dem dieser Körper gehört, bespricht die Diagnose und alle Befunde mit einem Arzt. Kosten: 2750 schwedische Kronen – das sind etwa 240 Euro. Allerdings: Man muss für den Körperscan nach Stockholm oder London fliegen. Es gibt eine lange Warteliste. Und dann sind da die sehr sensiblen Daten, die man erfassen lässt. Was man halt so macht für einen Gesundheitscheck, um den eigenen Lifestyle noch mehr zu optimieren.

Neko Health hat in einer Finanzierungsrunde gerade 260 Millionen US-Dollar bekommen, bei einer Bewertung von nun 1,8 Milliarden US-Dollar, wie das Magazin TechCrunch berichtet. Damit soll nun der US-Markt angegangen werden. Dort sei die Nachfrage besonders hoch, präventive Gesundheitsvorsorge sei zudem in einem Markt besonders wichtig, in dem das Gesundheitssystem kostspielig ist. Gegründet wurde Neko Health unter anderem vom Spotify-CEO Daniel Ek. Der hat erst kürzlich auch in das Münchener Startup Helsing investiert – deren Software soll dank KI dem Militär auf dem Schlachtfeld helfen.

Untersucht werden etwa Leberflecke und andere Male der Haut, aber auch der Blutdruck, Blutzuckerspiegel, Cholesterin und viele weitere Parameter, die beispielsweise auf Herzrhythmusstörungen hindeuten können oder auf andere Krankheiten. Grundsätzlich untersucht das auch der Hausarzt regelmäßig. Neko verspricht jedoch, mehr Anhaltspunkte nutzen zu können. Das geht natürlich nur mit zusätzlichen finanziellen Mitteln.

"Für Autos auf unseren Straßen sind regelmäßige Inspektionen vorgeschrieben, aber in unserem Gesundheitssystem warten wir oft, bis unser Körper kaputt ist, bevor wir etwas unternehmen", heißt es auf der Webseite. Man solle also dem Körper dieselbe Priorität einräumen wie dem Auto. Laut Neko sollte man den Scan am besten jährlich wiederholen. Und um ein bisschen Gamification ins Spiel zu bringen, kann man seine Werte auch mit denen von anderen vergleichen. Als Beispiel nennt Neko den Blutzuckerwert, den man mit dem Durchschnitt der eigenen Altersklasse vergleichen kann.

Die Technik des Scans ist nicht mit einem MRT oder anderen gängigen Methoden vergleichbar, sagt Neko. Es sei alles eigens entwickelt worden. Allerdings gehört zu dem Check auch die ganz gewöhnliche Blutabnahme. Und sollte es Hinweise auf etwa Herzrhythmusstörungen geben, folgt auf den Scan auch ein reguläres Langzeit-EKG. Unklar bleibt, wie genau KI eingesetzt wird, um die erhobenen Daten auszuwerten. Es heißt nur, dass KI keine eigenständigen Entscheidungen treffe, sondern immer ein Arzt zuständig sei. Die Daten würden nicht verkauft, aber intern genutzt. Welche Systeme genutzt werden, ist dabei unbekannt.

(emw)