Netcologne: Letzte Meile kostet 14,80 Mark

Netcologne vermietet die Teilnehmeranschlussleitung deutlich billiger als die Telekom und will "eindeutig Position beziehen" gegen eine Gebührenerhöhung.

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Der Kölner Stadtnetzbetreiber Netcologne hat wie angekündigt mit Mannesmann Arcor einen Vertrag über die Vermietung von NetCologne-eigenen Anschlüssen in der Region Köln abgeschlossen. Gerade einmal 14,80 Mark verlangt Netcologne dafür; die Deutsche Telekom berechnet für die Vermietung der Kupferdoppelader derzeit 25,40 Mark – möchte den aber gerne erhöht wissen. Mit diesem deutlich niedrigeren Preis, der nach Angaben des Arcor-Vorstands-Vorsitzenden Elmar Hülsmann "für beide Unternehmen wirtschaftlich ist", möchte Netcologne "im anstehenden Entgeltverfahren vor der Regulierungsbehörde eindeutig Position beziehen".

Die Deutsche Telekom hat bei der Regulierungsbehörde einen Antrag auf Erhöhung der Gebühren für die letzte Meile auf mehr als 34 Mark eingereicht; die RegTP muss die Gebühr vor dem 1. April neu festsetzen. Die Arbeitsgemeinschaft RegioNet, ein Verbund von neun regional tätigen Telekommunikationsunternehmen, übt scharfe Kritik an den Telekom-Vorstellungen: Dies sei "eine schallende Ohrfeige für den sich ohnehin nur zaghaft entwickelnden Telekommunikationswettbewerb im Ortsnetz und eine insgesamt große Gefahr für den Fortbestand des liberalisierten Marktes", urteilten heute die Geschäftsführer der RegioNet-Mitglieder in Berlin. Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft betreuen ihre Mitglieder 98 Prozent der direkt angeschlossenen Kunden aller alternativen Carrier. Der AG RegioNet gehören BerliKomm (Berlin), EWE TEL (Oldenburg), HanseNet (Hamburg), ISIS (Düsseldorf), KomTel (Flensburg), M"net (München), NetCologne (Köln), tesion (Stuttgart) und versatel (Dortmund) an.

Nach Angaben von EWE TEL-Geschäftsführer Wolfgang Lude würde die Anhebung des Mietpreises der letzten Meile für die Oldenburger Gesellschaft bedeuten, dass sich die Kosten für einen privaten ISDN-Kunden erst nach über 15 Jahren amortisierten, die Kosten für einen analogen Anschluss nie. Deshalb erwartet die AG RegioNet, dass sich im Sinne des Wettbewerbs und im Interesse der Kunden die Bedingungen für die neuen Anbieter gerade in Bezug auf die letzte Meile verbessern und nicht verschlechtern. "Nur so kann der Wettbewerb auch endlich im Ortsnetz fruchten", erklärten die neun Geschäftsführer übereinstimmend. (ll)