Netflix bietet ab 3. November deutlich gĂĽnstigeres Werbeabo an

Wer sich an Werbung nicht stört, kann künftig bei Netflix Geld sparen. Der neue Tarif startet am 3. November in zwölf Ländern – darunter ist auch Deutschland.

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Poznan,Poland,-,June,21.2021:,Tv,Television,Netflix,Logo,On

(Bild: Shutterstock.com/MAXSHOT.PL)

Lesezeit: 3 Min.

Der Streaminganbieter Netflix bietet ab dem 3. November dieses Jahres um 17 Uhr in Deutschland erstmals ein günstigeres Werbeabo an. Anfang November startet das Angebot in insgesamt zwölf Ländern. Am Donnerstagabend mitteleuropäischer Zeit nannte das US-Unternehmen in einer Pressekonferenz Details. Der zum Teil werbefinanzierte Tarif wird 4,99 Euro pro Monat kosten. In Deutschland soll der Tarif günstiger als in anderen Euro-Ländern sein, wo Netflix ein bis zwei Euro mehr pro Monat verlangen will. In den USA soll das Werbeabo 6,99 US-Dollar kosten.

Bislang kostet ein Netflix-Abo monatlich mindestens 7,99 Euro. Im Basis-Tarif war bislang nicht Streaming in HD-Auflösung enthalten, sondern nur SD-Qualität (480p). Hier und beim neuen Basis-Abo mit Werbung rüstet Netflix aber nach und stellt nunmehr 720p/HD-Auflösung bereit. Die meisten Netflix-Kunden dürften bislang mindestens den Standard-Tarif mit 1080p/HD für monatlich knapp 13 Euro genutzt haben. Ein teureres Premium-Abo für rund 18 Euro bietet auch Ultra-HD-Qualität an. Zuletzt erhöhte Netflix seine Preise im Januar 2021.

Der neue Werbetarif soll durchschnittlich vier bis fünf Minuten Werbung pro Stunde enthalten. Zum Start werden die Werbespots 15 oder 30 Sekunden lang sein und vor und während der Serien und Filme zu sehen sein.

Es gibt in dem neuen Tarif allerdings auch einige Abstriche im Vergleich zu teureren Abos. Eine begrenzte Anzahl von Filmen und Serien werde aus Lizenzgründen nicht verfügbar sein. Netflix arbeitet nach eigenen Angaben aber daran, diese möglicherweise später bereitzustellen. Und es wird keine Download-Funktion im Basis-Abo mit Werbung geben. Zum Beginn wird der Tarif in Australien, Brasilien, Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Korea, Mexiko, Spanien, dem Vereinigten Königreich und den USA verfügbar sein. Wie im werbefreien Basis-Abo kann der Werbetarif nur mit einem Gerät gleichzeitig verwendet werden.

Bereits im Sommer hatte Netflix durchblicken lassen, dass ein Werbetarif geplant ist. Grund für diesen Schritt sind die anhaltenden Kundenverluste und sinkende Gewinne. Netflix muss sich einem immer schwierigeren Wettbewerbsumfeld behaupten. So setzen Filmstudios für Disney und Paramount inzwischen zunehmend auf eigene Streamingangebote. Kunden wechseln dorthin oder prüfen angesichts der zunehmenden Kosten genau, welche Angebote sie wirklich benötigen.

Im Juli teilte Microsoft mit, dass es mit Netflix bei der Technik und beim Verkauf von Werbeanzeigen zusammenarbeiten werde. Die Wahl fiel offenbar auch deshalb auf Microsoft, weil das Unternehmen keine Ambitionen fĂĽr einen eigenen Streamingdienst hat.

Beispiel fĂĽr eine Werbeeinblendung im neuen Netflix-Tarif

(Bild: Netflix)

Netflix ist nicht der erste Streamingdienst, der auf Werbung setzt. Amazon hat im August seinen kostenlosen Dienst Freevee auch in Deutschland an den Start gebracht. Apple soll laut GerĂĽchten ebenfalls eine Teilfinanzierung mit Werbung in Betracht ziehen. Disney+ wird in den USA bereits seit Anfang des Jahres in einer gĂĽnstigeren Werbevariante angeboten.

(mki)