Netscape gibt Communicator frei

Nach rund sechsmonatigem Betatest hat Netscape die endgültige Version des "Communicator" freigegeben.

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Von
  • Ralf Hüskes

Nach rund sechsmonatigem Betatest hat Netscape die endgültige Version des "Communicator" freigegeben. Er soll den Navigator 3.0 ablösen und mit seinen Groupware-Fähigkeiten gleichzeitig als Türöffner für den Enterprise-Markt dienen.

Große Verbreitung erhofft sich Netscape insbesondere durch das Groupware-Modul "Messenger", das die Erstellung von HTML-Mails ermöglicht und den S-MIME-Standard für den Versand verschlüsselter Mails nutzt.

Das Push-Modul "Netcaster" findet sich entgegen den bisherigen Ankündigungen noch nicht in dem Paket.

Der Netscape Communicator kann unter (http://www.netscape.com/flash1/download/index.html) kostenlos geladen werden. Wer ihn kommerziell nutzen möchte, muß ihn wie bisher jedoch nachträglich lizenzieren lassen. Der Einsatz im universitären Bereich bleibt nach wie vor kostenlos.

Im Rahmen einer Pressekonferenz am 10. Juni hat Netscape außerdem angekündigt, daß man zukünftig alle Services ihrer Software inklusive Directory- und Datenbank-Anbindung mit auf JavaBeans basierenden Komponenten realisieren wolle. Das gilt sowohl für die Browser- als auch die Server-Software. Veranstalter und die kooperierenden Firmen Sun, Oracle und IBM haben das durch die Anwesenheit halbwegs hochrangiger Vertreter unterstrichen.

Einigkeit herrschte bis auf einen Punkt: der Aufruf von entfernten Komponenten. Während sich die Vertreter von Netscape, IBM und Oracle klar für CORBA aussprachen, konzedierte Jon Kannegaard von JavaSoft schließlich, daß RMI nur bei Anwendungen zum Zuge kommen solle, die "100% pure Java" seien.

Unterdessen wurde bekannt, daß Microsoft sich einer Initiative anschließen will, die Erzrivale Netscape gemeinsam mit einer namhaften Zahl anderer Firmen plant. Danach soll weltweit einen "Open Profiling Standard" (OPS) etabliert werden, der einen Web-Surfer vor dem Besuch einer Seite selbst entscheiden läßt, welche persönlichen Angaben er preisgeben möchte - zum Beispiel nur seinen Namen oder die EMail-Adresse. (Ralf Hüskes) (fm)