Netzbetreiber sprechen über Kooperation bei LTE-Ausbau
Einem Zeitungsbericht zufolge erwägen die drei Mobilfunker Telekom, Vodafone und O2, den LTE-Ausbau in besonders dünn besiedelten Regionen in Absprache mit den Aufsichtsbehörden aufzuteilen.
Drei der vier deutschen Mobilfunknetzbetreiber sprechen nach der Versteigerung neuer Frequenzen über Formen der Zusammenarbeit beim Ausbau der Netze mit der Mobilfunktechik LTE. "Es wird möglicherweise zu Kooperationen kommen", sagte Telekom-Deutschlandchef Niek Jan van Damme der Financial Times Deutschland (FTD). Ende August hatte bereits Vorstandschef René Obermann erklärt, alleine ergebe der Ausbau "keinen Sinn".
Dabei geht es um den Breitbandausbau auf dem Land. Der Anschluss der betroffenen Regionen ans Highspeed-Internet ist erklärtes Ziel der Breitband-Strategie der Bundesregierung. Die Vergabe der Frequenzen aus der sogenannten digitalen Dividende ist daher an die Bedingung geknüpft, den Breitbandausbau insbesondere in ländlichen, bisher mit anderen Zugangstechniken unterversorgten Regionen voranzubringen. Die Netzbetreiber setzen dabei auf die Mobilfunktechnik LTE, die hohe Bandbreiten für Datendienste verspricht.
Neben den Netzbetreibern Telekom, Vodafone und Telefónica O2 sind dem Bericht zufolge auch die Regulierungsbehörde und das Bundeskartellamt in die Gespräche einbezogen. Die Aufsichtsbehörden wollen laut Bericht einer Zusammenarbeit der drei Konkurrenten in dünner besiedelten Gebieten nicht entgegenstehen, weil sich dort der parallele Ausbau von Infrastruktur kaum lohnt. Nicht am Verhandlungstisch sitzt der Netzbetreiber E-Plus, der bei der Auktion keine Frequenzen aus der digitalen Dividende ersteigert hatte.
Die drei Netzbetreiber sprechen laut FTD über ein Kooperationsmodell, demzufolge zunächst jeder Anbieter seine Ausbaupläne mitteilt. Die unterversorgten Regionen, die dabei übrig bleiben, sollen dann unter Aufsicht der Bundesnetzagentur und des Kartellamts unter den Netzbetreibern aufgeteilt werden. Alle drei haben den LTE-Ausbau ihrer Netze bereits begonnen. (vbr)
